IGeL-Leistungen unter der Lupe: Welche sind für Patienten wirklich sinnvoll?

Von Dörte Rösler
25. Juli 2013

IGeLn Sie auch schon? Kaum ein Arzt verzichtet noch auf die gewinnbringenden Zusatzleistungen für Kassenpatienten. Ob die angebotenen Untersuchungen oder Therapien sinnvoll sind, hängt jedoch vom Einzelfall ab. Generell übernehmen die gesetzlichen Kassen alle Kosten für medizinisch notwendige Behandlungen. Welche Leistungen erstattet werden, ist ein umkämpftes Thema.

Jährlich werden neue Listen erstellt, die dann verbindlich gelten. So musste der Zuckertest für Schwangere bis 2012 aus eigener Tasche gezahlt werden, heute gehört er zur Standardvorsorge.

Bei anderen Vorsorgeuntersuchungen, etwa für Hautkrebs oder Eierstockkrebs, zahlt die Kasse jeweils die medizinisch einfachste Variante. Wer ein familiär höheres Risiko für diese Krebsarten hat, kann gegen Aufpreis aufwendigere Untersuchungen durchführen lassen. Im Einzelfall bringt das höhere Sicherheit. Eine Orientierung liefert der Igel-Monitor vom Medizinischen Dienst im Internet. Individuelle Beratung bietet die Unabhängige Patientenberatung Deutschlands - kostenlos und per Telefon.

Eine uneingeschränkte Empfehlung geben die Berater etwa für die professionelle Zahnreinigung oder die Messung des Augendrucks bei Personen über 50 Jahre. Viele Untersuchungen in der Schwangerschaft gelten jedoch als überflüssig. In jedem Fall sollte der Patient darauf bestehen, dass der Arzt die Vorteile der kostenpflichtigen Methode genau erläutert und auch über die Kosten aufklärt. Um rechtlich abgesichert zu sein, gehört ein Vertrag dazu.