Flüchtlinge und Migranten werden medizinisch nur unzureichend versorgt

Von Dörte Rösler
4. Juli 2013

Es ist noch gar nicht lange her, dass die Regierung eine Versicherungspflicht für alle Deutschen beschloss. Seitdem hat jeder Bundesbürger einen Anspruch auf medizinische Versorgung. Für Menschen ohne gesicherten Aufenthaltsstatus sieht das anders aus. Wie viele Personen hierzulande ohne Krankenversicherung leben, ist ungewiss. Die Schätzungen liegen zwischen 200.000 und 600.000.

Beim letzten Ärztetag wiesen die Mediziner deshalb auf wachsende Probleme hin. Sie betreffen nicht nur Flüchtlinge aus Afrika und dem Nahen Osten, zunehmend suchen auch nichtversicherte EU-Bürger Hilfe in deutschen Ambulanzen.

Das Berufsethos der Ärzte verlangt, dass sie allen Kranken helfen. Notfallpatienten dürfen nirgendwo abgewiesen werden. Auch ansteckende Krankheiten, die unter das Seuchenschutzgesetz fallen, müssen therapiert werden. Nach der Behandlung droht vielen Patienten jedoch die Abschiebung.

Um den deutschen Behörden nicht aufzufallen, gehen die Betroffenen deshalb erst spät zum Arzt. Oder sie besuchen eine der 12 Ambulanzen der Malteser Migranten Medizin, an denen ihnen unbürokratisch geholfen wird. Die Einrichtungen finanzieren sich weitgehend aus Spenden.