Fehlende Entbindungsplätze für Schwangere ohne Versicherung

Von Cornelia Scherpe
21. August 2012

Gerade in unserer deutschen Hauptstadt gehen die Betten für Schwangere aus. Dabei geht es um jene Frauen, die in Berlin ankommen und keine gültige Krankenversicherung haben. Dabei sind vor allen Dingen Menschen aus dem Ausland betroffen.

Auf Platz 1 der Frauen ohne Versicherung landen Roma, die auch in ihrem Herkunftsland ohne jede Absicherung sind und daher im Grunde nur aus eigener Kasse einen Arzt bezahlen können. Doch dafür fehlt in vielen Fällen das Geld. Für sie kann es zur echten Notsituation kommen, wenn sie als Hochschwangere dringend einen Platz in einer Klinik benötigen. Selbstverständlich sind alle Krankenhäuser verpflichtet, eine Frau in den Wehen aufzunehmen und zu versorgen, doch die Versorgung kann schlechter ausfallen, wenn die richtigen Plätze fehlen.

Dabei geht es auch nicht allein um die Betten. Frauen, die keine Krankenversicherung haben, können oft auch keine richtige Anamnese von sich abgeben. Während Mediziner sonst auf die Daten der Krankenkasse zurückgreifen können, müssen sie sich hier auf die Angaben der Patientinnen verlassen. Teilweise sprechen diese dann auch kein Deutsch oder Englisch und eine grundlegende Verständigung wird schwierig. Handelt es sich nun um eine Risikoschwangerschaft, kann das sehr gefährlich werden. Liegen Krankheiten vor? Gibt es eine Blutungsneigung? All das kann im Extremfall zu lebensgefährlichen Problemen bei der Geburt führen.

Experten der Flüchtlingshilfe geben hier aber weder den Krankenhäusern noch den Frauen selbst die Schuld. Problem sei einfach die Bürokratie, die es den ausländischen Familien oft fast unmöglich macht, sich in eine Krankenversicherung einzuschreiben.