Bundesversicherungsamt: Krankenkassen nicht immer "sparsam und wirtschaftlich"

Von Katharina Cichosch
16. August 2012

Die gesetzlichen Krankenversicherungen unterliegen der Aufsicht des Bundesversicherungsamtes. Dieses stellt alljährlich einen Bericht zusammen, in dem die Tätigkeit der verschiedenen Kassen gelistet werden.

Im jetzt erschienenen Tätigkeitsbericht von 2011 kommen dabei so allerhand skurrile Maßnahmen ans Licht, die der Selbstverpflichtung der Versicherer zu wirtschaftlichem Handeln deutlich entgegenstehen.

Zwar handelt es sich bei den beanstandeten Tätigkeiten teilweise um Einzelfälle. Trotzdem können auch die in der Summe stark ins Geld gehen. Bei mehreren hundert Überprüfungen fand das Bundesversicherungsamt unter anderem aus, dass viele Versicherer ihre Räumlichkeiten zu einem deutlich überhöhten Mietpreis in Anspruch nehmen. Auch in Sachen Werbegeschenke für potentielle Neukunden und Mitarbeiterfeiern seien einige Versicherungen nicht gerade sparsam gewesen.

Manchmal finden sich auch extrem absurde Fälle im Tätigkeitsbericht. Wie das Magazin von "n-tv" berichtet, habe eine Krankenversicherung mittels kostspieligem Privatdetektiv prüfen lassen, ob ein Versicherungsnehmer berechtigter Weise Krankengeld erhalte - oder eben nicht.

Die Summe, um die es sich hierbei handelte, betrug dabei nicht einmal 15 Euro pro Tag. Die Ausgaben für den Detektiv beliefen sich um ein Vielfaches des sogenannten Krankentagegeldes.