Was brauchen Kinder? - Eine glückliche Kindheit ermöglichen

Was brauchen Kinder, um glücklich aufzuwachsen? Spielsachen? Geld? Oder doch eher viel Liebe und Zuneigung von den Eltern? Natürlich kommt diesen eine besonders wichtige Rolle zuteil, da sie für die Basis einer gesunden Entwicklung des Kindes verantwortlich sind. Entscheidend sind aber auch Faktoren außerhalb des Elternhauses. Lesen Sie, welche Faktoren für eine glückliche Kindheit ausschlaggebend sind.

Von Claudia Haut

Über Grundbedürfnisse und Überforderungen

Paare, die ein Kind erwarten, stellen sich sicher während der Schwangerschaft die Frage, was ihr Kind alles brauchen wird, um sich rundum wohl zu fühlen und eine glückliche Kindheit zu erleben, an die es später gerne zurückdenken wird. Natürlich braucht ein Kind Essen und Trinken, um sich gut entwickeln zu können.

Wenn das Kind also Hunger und Durst hat, sollten die Eltern dieses Bedürfnis ernst nehmen. Dabei darf man den Nachwuchs natürlich hin und wieder verwöhnen, indem sie Süßigkeiten oder eine Limonade bekommen.

Doch ernährt man ein Kind ausschließlich davon, so wird es nicht glücklich werden. Auch ein Berg Spielsachen macht die Kleinen nicht glücklich. Erwachsene, die in ihrer Kindheit all die Dinge bekommen haben, die sie sich gewünscht haben, bezeichnen ihre Kindheit keineswegs automatisch als glücklich.

Kinder brauchen gesundes Essen
Kinder brauchen gesundes Essen

Zeit und Beschäftigung

Natürlich freuen sich die Kinder über jedes Geschenk, doch nicht jeder Wunsch muss sofort erfüllt werden. Befinden sich in einem Kinderzimmer zu viele Spielsachen, so wissen die Kinder gar nicht mehr, womit sie sich eigentlich beschäftigen sollen.

Genau dieses "Beschäftigen" ist übrigens ein wichtiger Bestandteil, wenn man seinen Kindern eine glückliche und zufriedene Kindheit bescheren möchte: Man muss sich mit seinen Kindern beschäftigen. Unmengen an Spielsachen, mit denen Sohn oder Tochter alleine spielen müssen, machen sie nicht glücklich.

Setzen sich jedoch Mama und/oder Papa mit dem Kind auf den Boden und bauen eine Ritterburg oder ein Prinzessinnenschloss, so verbringen sie intensive Zeit mit dem Kind. Dabei kommt es gar nicht so sehr auf die Länge dieser Spielzeit an - Hauptsache, sie wird intensiv genutzt.

Aufmerksamkeit ist wichtiger als Spielsachen
Aufmerksamkeit ist wichtiger als Spielsachen

Liebe und Geborgenheit

Kinder müssen spüren, dass sie von ihren Eltern geliebt werden und dass Mama und Papa alles tun, damit es ihnen gut geht. Sie müssen sich geborgen fühlen und wissen, dass sie Vertrauen zu ihren Eltern haben können.

Auch wenn es einmal Krach gibt (und den gibt es in den besten Familien), hat man sich gegenseitig doch trotzdem lieb. Haben die Kinder Sorgen, z.B. in der Schule oder im Kindergarten, so können sie jederzeit mit ihren Eltern darüber sprechen und werden auch ernst genommen.

Eltern tragen ihre beiden Kinder auf dem Rücken, alle lachen
Eltern tragen ihre beiden Kinder auf dem Rücken, alle lachen

Sicherheit ist ein weiterer wichtiger Punkt, der mit dem Gefühl der Geborgenheit einher geht. Ein Kind fühlt sich wohl, wenn es weiß, dass alles in Ordnung ist.

Dementsprechend schlecht geht es ihm, wenn etwa die Beziehung der Eltern nicht mehr funktioniert und sich ständig gestritten wird. Eltern müssen nicht immer darauf achten, perfekte Erziehungsmethoden an den Tag zu legen.

Wenn sie sich untereinander respektieren und mit Liebe und Achtung behandeln, lernt der Nachwuchs dadurch eine ganze Menge. Entscheidend ist stets die Qualität des Lebens mit- und untereinander. Natürlich zählen auch mal Auseinandersetzungen dazu, doch sollten diese den Alltag nicht beherrschen.

Zu den weiteren Aufgaben und Rollen, die Mutter und Vater in diesem Zusammenhang beachten sollten, zählt:

  • Zufriedenheit mit ihrem eigenen Leben, um sich auch ohne Störungen um das Kind kümmern zu können
  • die Funktion als positive Vorbilder, die von ihrem Nachwuchs das erwarten, was sie ihm auch vorleben
  • die Akzeptanz des Kindes als eigenständige Person, die sie respektieren und für die sich interessieren

Kleinigkeiten, die Freude bereiten

Zu einer glücklichen Kindheit gehören aber auch die kleinen Dinge wie z.B.

  • ein Küsschen zwischendurch
  • eine Umarmung
  • ein Gute-Nacht-Kuss
  • die tägliche Gute-Nacht-Geschichte
  • das liebevoll zubereitete Pausenbrot
  • Mama oder Papa, die das Kind von der Schule oder vom Hort abholen

oder ähnliches. Genau an diese kleinen Dinge erinnert man sich, wenn man an seine Kindheit zurückdenkt. Welche Geschenke man in bekommen hat, weiß man dafür häufig nicht mehr.

Möglichkeiten, Verantwortung zu übernehmen

Um glücklich aufzuwachsen, ist es wichtig, seinem Kind mit der Zeit auch entsprechend seines Alters mehr Freiheiten zu geben, sodass es die Möglichkeit bekommt, mehr und mehr Verantwortung zu übernehmen.

Dazu wird sicherlich auch mal gehören, Fehler zu machen und aus diesen zu lernen. Nur, wenn der Handlungsspielraum nach und nach erweitert wird, kann das jetzige Kind im Erwachsenenalter selbstständig handeln und abschätzen, welche Entscheidungen Sinn machen und wann es beispielsweise mal nötig ist, etwas zu riskieren.

Faktoren außerhalb des Elternhauses

Auch außerhalb des Elternhauses sollte das Kind die Möglichkeit bekommen, sich gesund zu entwickeln und eine glückliche Kindheit zu erleben. Wichtig ist die Vermittlung folgender Punkte:

  • Sozialerfahrungen und Freundschaften
  • Erfahrungen in verlässlichen Beziehungen
  • Die richtige Balance zwischen Forderung und Förderung
  • Teilnahme am Erwachsenenleben
  • Offenheit
  • Gesunde Wohnverhältnisse
  • Eine Gesellschaft ohne Kinderfeindlichkeit