Studie findet Risiko für Komasaufen bei Jugendlichen: Zu leichter Zugang ist das Problem

Von Cornelia Scherpe
5. November 2013

Der Arzt spricht vom "Binge Drinking" oder zu deutsch auch vom Rauschtrinken. Gemeint ist damit das, was man umgangssprachlich auch als Komasaufen bezeichnet. Als Hauptkriterium wird dabei angelegt, dass bei einer Gelegenheit direkt fünf alkoholische Getränke oder mehr konsumiert werden. Ab dann muss man, unabhängig von der Art des Getränks, vom Komasaufen sprechen.

Eine Verhaltensstudie wollte ermitteln, wann Jugendliche einer Stichprobe schon einmal dieses Binge Drinking betrieben hatten und befragten 1.128 Jungen und Mädchen. Diese waren zwischen zehn und maximal 16 Jahren alt. Bei der Befragung zeigte sich, dass das Rauschtrinken vor allen Dingen dann betrieben worden war, wenn der Alkohol zu leicht verfügbar gewesen war. Wer dagegen durch Vorsicht der Eltern eher schwer an Alkohol kommt, ist auch weniger gefährdet.

Der Zugang zum Alkohol ist zu einfach

Insgesamt stieg das Risiko bei leichtem Zugang um 26 Prozent. Die Studie zeigt daher, wie wichtig es ist, dass Erziehungsberechtigte sich um die Grenzen ihrer Kinder kümmern. Zu oft erfolgt dies leider nicht, denn allein in Deutschland müssen über 26.000 Jugendliche jedes Jahr aufgrund einer Alkoholvergiftung behandelt werden.

Allerdings liegt die Verantwortung auch nicht nur in den Händen der Eltern. Auch die Städte an sich sind gefragt, denn das Trinken von Alkohol wird in der Öffentlichkeit bei Kindern viel zu sehr toleriert. Viele schauen einfach weg, wenn sich Teenager in Parks oder an Bahnhöfen treffen und gemeinsam Alkohol trinken.

Hier sollte mehr Prävention betrieben werden. Können die Kinder nicht mehr ungestört in der Öffentlichkeit trinken und wird im Elternhaus (auch in dem der Freunde) gut aufgepasst, kommen die Jugendlichen schwer an Alkohol und neigen so auch nicht zum Komasaufen.