Chronische Kinderkrankheiten - Ab 18 wird die Behandlung oft schwierig

Von Cornelia Scherpe
14. Mai 2014

Es gibt viele Krankheiten, die früher zu einem frühen Tod noch im Kindesalter geführt hätten. Ein Beispiel ist Mukoviszidose, die Stoffwechselerkrankung, die zu einer krankhaften Schleimbildung im Körper führt. Erlebten die Patienten vor drei Jahrzehnten gerade einmal in zwei Prozent der Fälle ihr 18. Lebensjahr, werden inzwischen rund 50 Prozent im Schnitt 40 Jahre. Diese Verbesserung der Lebenserwartung ist erfreulich, doch sie zeigt zugleich eine Versorgungslücke im derzeitigen Gesundheitswesen.

Hausärzte kennen sich nicht immer mit chronischen Kinderkrankheiten aus

Früher war es der Kinderarzt, der sich um die chronisch Kranken kümmerte und der Wechsel zum Hausarzt für Erwachsene war durch die kurze Lebenserwartung kein Thema. Doch nun stehen viele ehemalige Kinder mit chronischen Leiden um ihren 18. Geburtstag vor der Frage, wo sie nun hingehen sollen.

Viele Hausärzte kennen sich mit den chronischen Kinderkrankheiten überhaupt nicht aus, was die Versorgung problematisch macht. Es wundert daher nicht, dass eine aktuelle Umfrage unter erwachsenen Mukoviszidose-Patienten zeigte, dass rund 40 Prozent auch nach Erreichen der Volljährigkeit weiterhin zum Kinderarzt geht. Eine ideale Lösung ist dies jedoch nicht.

Bei Erreichen der Volljährigkeit Behandlung durch Allgemeinmediziner und Kinderarzt

Im Erwachsenenalter kommen oft neue Krankheiten hinzu, die wiederum nicht in die Ausbildung des Kinderarztes fallen. Dazu zählen unter anderem Bluthochdruck oder auch Osteoporose und Gelenkleiden. Einige Ärzte sprechen sich daher für die Idee aus, dass chronisch Kranke nach dem Erreichen der Volljährigkeit zwar einen Mediziner für Erwachsene suchen, doch noch einige Jahre parallel zum Kinderarzt gehen. Beide Mediziner können in dieser Übergangszeit zusammenarbeiten, Informationen und Ideen austauschen und so einen leichteren Übergang schaffen.

An der Uni-Klinik in Frankfurt wurde dies in einem ersten Versuch bereits mit Erfolg so gehandhabt. Doch die Krankenkassen sind von der Idee wenig begeistert, da dies die Versorgung deutlich teurer für sie macht.