Neues vom PISA-Test: Alltagsprobleme stellen Fünfzehnjährige vor Rätsel

Von Nicole Freialdenhoven
3. April 2014

Statt Mathematik und Sprachverständnis standen beim neuesten PISA-Test der OECD nun Alltagsprobleme auf dem Plan: Fünfzehnjährige Schüler aus insgesamt 44 Staaten sollten zeigen, wie gut sie kreative Lösungen auf alltägliche Probleme entwickeln konnten, darunter das Bedienen von Fahrkartenautomaten oder Klimaanlagen.

Überforderung bei der Bewältigung von Alltagsproblemen

Die deutschen Schüler schnitten dabei im Durchschnitt gut ab und lagen bei den einzelnen Aufgaben auf den Plätzen 12 bis 21 noch vor den USA und den Nachbarn aus Österreich.

Allerdings schnitten nur 13% der insgesamt 1350 deutschen Teilnehmer wirklich gut ab, während es bei den ostasiatischen Schülern aus Japan und Korea über 20% waren. Bei diesen schafften auch nur 7% gerade einmal das Basisniveau der Problemlösung, während es in Deutschland fast 20% der Schüler waren: Anders gesagt: Fast jeder fünfte deutsche Schüler war mit dem Lösen von Alltagsproblemen überfordert.

Empfehlung zu selbständigem Lernen

Die Autoren der Studie empfehlen Deutschland, im Unterricht mehr Gewicht auf selbständiges Lernen gerade bei den schwächeren Schülern zu legen. Nur so könnten diese ermutigt werden, kreative Lösungen für die nicht-standardisierten Probleme des Alltags zu finden.

Auch wurde wieder einmal die starke Abhängigkeit der Schulleistungen von der sozialen Herkunft in Deutschland kritisiert. Kindern aus armen Familien bleibe der Zugang zu den besten Schulen und Lehrern häufig verwehrt.