Jugendgewalt und Computerspiele hängen nicht zwangsläufig zusammen

Von Thorsten Hoborn
31. Mai 2009

Eine aktuelle Studie liefert neue Ergebnisse zu Wechselwirkungen zwischen PC-Spielen und gewalttätigem Verhalten von Jugendlichen. Das Bundesamt für Sozialversicherungen von der Fachhochschule Nordwestschweiz in Basel, Auftraggeber der Untersuchung, fand heraus, dass es durch diese Art von Medienkonsum "im Kontext von anderen problematischen Lebens- und Umweltfaktoren bei Jugendlichen zu einer erhöhten Gefährdung" kommen kann.

Ein Punkt wäre das Medienerziehungsverhalten. Über 50 Prozent der Eltern wissen nicht was ihre Kinder spielen, 64 Prozent sprechen keine Verbote von Spielen aus. Betont wird allerdings, dass gerade diese Lebens- und Umweltfaktoren, wie zum Beispiel der generelle Erziehungsstil der Eltern, Geschlechtsrollenstereotypen, wirtschaftliche Benachteiligung der Familie und die Beziehung zu Lehrern und Mitschülern, ein komplexes Netz aus Wechselwirkungen ergeben. Dabei seien Gewaltdarstellungen in Computerspielen zwar kein unwichtiger, aber bei weitem nicht der wichtigste Faktor bei der Suche nach den Ursachen von Jugendgewalt.