Neonazis in Tschechien: Neues Bündnis unterstützt Roma gegen Rechtsradikale

Von Dörte Rösler
8. Mai 2014

Seit Jahrhunderten werden Roma in Tschechien ausgegrenzt. Ein neuer Höhepunkt sind öffentliche Märsche von Rechtsradikalen, auf denen sie gegen die ethnische Minderheit Stimmung machen. Die Politik schaut tatenlos zu. Doch nun beginnen die Verfolgten sich zu wehren: Gemeinsam mit Unterstützern organisieren sie Gegendemonstrationen.

Letzter Höhepunkt der Auseinandersetzung war der 1. Mai, als die Neonazis auf dem Friedensplatz in Ústi nad Labem aufmarschierten. Rund 300 Radikale stiefelten grölend durch die Stadt, in Parolen hetzten sie lautstark gegen die EU und gegen die Roma.

Entgegen den Empfehlungen der Staatsagentur für soziale Integration wollten die Diskriminierten in diesem Jahr jedoch nicht ausweichen. Unterstützt von der Bürgerinitiative Konexe und Nazigegnern formierten sie einen eigenen Protestzug mit 250 Teilnehmern. Um die Rechten fernzuhalten, ließen sie die Straßen in ihrem Viertel für ein eigenes Kulturfest sperren.