Diskriminierung bei Bewerbung: Türkischer Name verschlechtert Chancen auf Ausbildungsplatz

Von Dörte Rösler
27. März 2014

Trotz gleicher Qualifikation haben Jugendliche mit türkischem Namen schlechtere Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Deutsche Schüler erhalten häufiger Antwort auf ihre Bewerbung und werden öfter zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Test in knapp 1800 Unternehmen.

Fingierte Bewerbungen zweier Schulabsolventen

Für die Studie ließ der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) fingierte Bewerbungen zweier Schulabsolventen verschicken. Beide Kandidaten waren für die Ausbildungsplätze als Kfz-Mechatroniker und Bürokaufmann gleichermaßen exzellent qualifiziert - unter dem einen Schreiben stand jedoch ein deutscher Name, unter dem anderen ein türkischer.

Mehr Zusagen für deutschen Bewerber als bei türkischen

Der Rücklauf offenbarte eine eklatante Ungleichbehandlung: während der deutsche Bewerber bei jedem fünften Unternehmen zum Vorstellungsgespräch geladen wurde, führte die Bewerbung mit türkischem Namen häufig zur direkten Absage. Nur jedes siebte Schreiben endete mit einer Einladung zum Gespräch.

Ursachen und Handhabe von Betrieben

Warum Jugendliche mit ausländischen Wurzeln diskriminiert werden, lässt sich aus dem Test nicht ablesen. Die Forscher nennen jedoch persönliche Vorurteile und unbewusste Assoziationen als Gründe. Während Personalverantwortliche in größeren Unternehmen mehr auf die Qualifikation achten, spielen individuelle Vorurteile in kleinen Betrieben eine stärkere Rolle.