Aids-Stiftung möchte vermehrt Wohnprojekte fördern

Von Thorsten Hoborn
23. Juni 2009

Auch die Deutsche Aids-Stiftung hat unter der Finanzkrise zu leiden, da sie etwa 10 Prozent ihres Stiftungskapitals in Form von Aktien einnimmt. Das Defizit von rund 700.000 Euro in 2008 zwingt die Einrichtung neue Schwerpunkte ihrer Aktivitäten zu setzen.

Anstelle eines breiten Angebots von Beratung und Hilfe für Einzelpersonen will sich die Stiftung mehr beim Betreuten Wohnen sowie der Unterstützung extrem Bedürftiger in urbanen Gebieten engagieren. Damit hofft sie, besser auf die veränderten medizinischen Rahmenbedingungen einzugehen: Zwar ermöglichen hochentwickelte Medikamente HIV-infizierten Menschen ein längeres Leben, doch belasten sie die Gesundheit derart, dass jeder zweite Betroffene arbeitslos ist.

Ende 2008 waren laut Stiftung 63.500 Menschen in Deutschland mit dem HI-Virus infiziert, davon lebten mehr als ein Viertel in Nordrhein-Westfalen. Bundesweit stieg die Zahl der neuinfizierten um 3000.