Gesetzlich Versicherte müssen länger auf einen Facharzttermin warten als privat Versicherte

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
30. Oktober 2013

Vor zwei Jahren hatte die AOK Rheinland/Hamburg festgestellt, dass gesetzlich Krankenversicherte länger auf einen Termin bei einem Facharzt warten müssen als Versicherte in einer Privatkrankenkasse. So bekamen die Kassenpatienten beispielsweise bei einem Orthopäden 16 Tage, bei einem Augenarzt 22 Tage und bei einem Kardiologen sogar 50 Tage später einen Termin als Versicherte bei einer PVK.

Aber auch bis heute hat sich dabei nichts gebessert, wie eine aktuelle Untersuchung der Zeitschrift "Welt" zeigt. Dabei wurde bei Fachärzten in München, Hamburg und Berlin telefonisch nach einem Termin nachgefragt. Auch in den beiden Bundesländern Brandenburg und Niedersachsen hatten die Grünen dies festgestellt. Hier wollte man Termine bei Augenärzten vereinbaren. Ein Grund für diese unterschiedliche Terminvergabe könnte daran liegen, dass die Ärzte für die Behandlung eines Kassenpatienten weniger an Honorar erhalten. Deshalb besteht auch eine Vermutung, dass junge Ärzte sich lieber in einer Stadt als auf dem Land niederlassen, weil es in der Stadt mehr privat Versicherte gibt.

Dagegen kann die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) bei den Terminvergaben keinen Unterschied ausmachen und so bekämen auch zwei Drittel aller Patienten spätestens innerhalb von drei Tagen einen Termin. Auch machen die meisten Praxen keinen Unterschied ob der Patient gesetzlich oder privat versichert ist.