Bezahlen im Vorbeigehen - Neuer Chip macht's möglich

Von Ingo Krüger
3. Januar 2012

Bezahlen, ohne das Portemonnaie aus der Jacke oder der Tasche zu kramen. Dies ermöglichen EC- und Kreditkarten mit einem EMV-Chip. So können praktisch im Vorbeigehen kleine Beträge an der Kasse bezahlt werden.

Die Abbuchung des Geldes erfolgt binnen Sekunden per Funk. Kein Kunde muss seine Karte mehr aus der Hand geben. Es ist auch nicht mehr notwendig, eine Geheimzahl einzutippen oder einen Beleg zu unterschreiben. Vorausgesetzt die Summe liegt bei Visa- oder Mastercard-Kunden nicht über 25 Euro. Bei Sparkassen-EC-Karten beträgt das Limit 20 Euro. Höhere Rechnungen werden, wie bisher üblich, mit Unterschrift oder Geheimnummer beglichen.

Die Anbieter der neuen Karten bekräftigen, dass diese sicher seien. Beim Bezahlen würden nur zahlungsrelevante Informationen wie Summe und Kartennummer übermittelt. Außerdem funktioniere die Karte nur, wenn sie nicht mehr als vier Zentimeter vom Bezahlterminal entfernt sei. Registriere das Lesegerät noch andere Karten, beendet es die Transaktion sofort.

Das Mastercard-System "PayPass" ist bereits an zahlreichen Tankstellen installiert. Sechs deutsche Banken wollen bis Mitte 2012 mit einer Visa-Karte ("Visa payWave") nachziehen. Auch die Sparkassen setzen auf das kontaktlose Bezahlen. Bis zum Ende des Jahres wollen die Geldinstitute bis zu 16 Millionen Karten ausgeben.

Doch noch ist Deutschland das Land der Barzahler. So wurden im Jahre 2010 60 Prozent aller Rechnungen weiterhin mit Bargeld beglichen.