Der richtige Auszahlplan für die Zusatzrente - verschiedene Strategien kombinieren

Tipps für eine individuelle Anlage- und Entnahmestrategie

Von Dörte Rösler
30. April 2015

Wer eine größere Geldsumme zur Verfügung hat, kann daraus ein schönes Zusatzeinkommen erwirtschaften. Banken und Versicherungen bieten Auszahlpläne und Sofortrente in verschiedenen Varianten.

Noch mehr Rendite erzielt man jedoch mit einer individuellen Anlage- und Entnahmestrategie. Vor der Entscheidung für eine Anlageform muss eine wesentliche Frage beantwortet werden:

Für welchen Zeitraum will ich die Zusatzrente kassieren?

Dass der Geldregen bis zum Lebensende strömt, ist nur bei einer Versicherung garantiert. Beim Banksparplan oder Fondsparen kann das Vermögen schon vorzeitig aufgebraucht sein.

Außerdem wichtig: Wenn man nur die Rendite mitnimmt, ist die monatliche Auszahlung entsprechend niedriger als wenn das Kapitel allmählich aufgezehrt wird.

Sofortrente - Wette auf ein langes Leben

Nach Berechnungen von Ökotest ist die Rendite bei Sofortrenten von Versicherungen minimal. Für eine Investition von 100.000 Euro sind höchstens 325 Euro pro Monat garantiert.

Davon muss zwar nur der Ertragsanteil versteuert werden, am Ende landet jedoch weniger im Portemonnaie als bei anderen Anlageformen. Einzige Ausnahme: Der Versicherte erreicht ein biblisches Alter.

Auszahlplan von der Bank

Bank-Auszahlpläne gibt es mit verschiedenen Laufzeiten, gute Angebote findet man jedoch selten. Am lukrativsten sind Sparpläne mit kurzen Laufzeiten von fünf bis zehn Jahren, die derzeit zu Garantiezinsen zwischen 1 bis 2,3 Prozent erhältlich sind.

Das Geld längerfristig anzulegen macht angesichts der Niedrigzinsen ohnehin keinen Sinn.

Nachteile: Auf die Gewinne fallen 25 Prozent Abgeltungssteuer an, und die Verträge lassen sich nicht vorzeitig kündigen.

Vorteil: Im Todesfall steht das noch bestehende Vermögen den Angehörigen zu.

Fonds-Entnahmepläne

Etwas flexibler sind Anleger mit Entnahmeplänen von Fondsgesellschaften. Dafür gibt es keine garantierte Rendite. Bei größeren Summen empfiehlt es sich daher, Sparpläne von Bank und Fonds zu kombinieren. In den vergangenen 20 Jahren konnten Sparer so rund vier Prozent Rendite erzielen.

Um die monatliche Rente zu erhöhen, sollten Anleger dabei auf einen kostengünstigen Vermittler achten. Börsennotierte Indexfonds (ETFs), die ansonsten wegen ihrer niedrigen Gebühren begehrt sind, bringen bei der Zusatzrente allerdings keinen Vorteil. Die Kosten für die monatliche Auszahlung schmälern die Rendite.

Kapital aufzehren oder von Zinsen leben?

Nur wenige Menschen haben so viel Vermögen, dass sie allein von den Zinsen leben können. Bei Auszahlplänen wird deshalb das Kapital allmählich aufgezehrt. Wer sich mit einer geringeren Rente begnügt, hat also länger etwas von seinem Geld.

Die Experten von Ökotest empfehlen allerdings, beide Varianten zu kombinieren. Am besten mit Teilbeträgen, die jeweils im 10-Jahresrhytmus angelegt und umgeschichtet werden.

Wer 100.000 Euro zur Verfügung hat, kann etwa 50.000 in einen 10-jährigen Bank-Auszahlplan investieren. Am Ende der Laufzeit ist das Geld aufgebraucht.

Die andere Hälfte der Summe fließt in einen oder mehrere Fonds. Bei vier Prozent Rendite haben sich dort nach zehn Jahren 20.000 Euro angesammelt - plus die restlichen 50.000 Euro, die man nun wieder neu anlegen kann.