Der Typhlichthys subterraneus ist blind und taub und somit perfekt an seinen Lebensraum angepasst

Von Frank Sprengel
3. April 2013

Tiere, die in konstanter Dunkelheit leben, sind häufig blind. Um sich dennoch in ihrem Lebensraum zurechtzufinden, sind ihre übrigen Sinnesorgane normalerweise um so schärfer. Da sich Schall im Wasser über große Distanzen verbreitet, wäre es demzufolge naheliegend, dass Fische, die in großer Tiefe oder in Höhlen leben, ein besonders gutes Gehör haben.

Nun haben jedoch Forscher Höhlenfische entdeckt, die nicht nur blind, sondern auch nahezu taub sind. Bei diesen Fischen handelt es sich um den Typhlichthys subterraneus und den Amblyopsis spelaea, die beide der Gattung der Nordamerikanischen Blindfische angehören. Bei Untersuchungen haben die Forscher herausgefunden, dass die Fische hohe Frequenzen ab einem Bereich von 800 Hertz nicht mehr wahrnehmen, aber auf darunter liegende Frequenzen bereits bei geringen Lautstärken reagieren. Besonders sensibel schienen die Tiere für Frequenzen um die 100 Hertz zu sein.

Um eine Erklärung für dieses Phänomen zu finden, haben die Forscher die Geräuschverhältnisse im Lebensraum der Höhlenfische mithilfe von Mikrofonen aufgezeichnet. Dabei hat sich gezeigt, dass Klänge oberhalb des Frequenzbereichs von 800 Hertz die Geräuschkulisse geradezu dominieren, wodurch tiefere Frequenzen weitestgehend verschluckt werden.