Rentiere lieben Schnee und hassen Regen - Klimaerwärmung reduziert die Geburtenrate

Von Ingrid Neufeld
26. September 2012

Nicht nur in Weihnachtsmärchen lieben Rentiere dichten, weißen Pulverschnee. Tatsächlich stört ein arktischer Schneesturm die Rentiere wenig, regnet es aber stattdessen, so leiden diese Tiere darunter.

Die britische Fachzeitschrift "Biology Letters" veröffentlichte zu dieser Problematik eine Studie, mit der mögliche Rückschlüsse auf die Folgen der Erderwärmung gezogen werden können. Von 1995 - 2011 wurde für die Studie eine bestimmte Rentier-Art auf der Insel Spitzbergen in Norwegen untersucht. Dabei spielten Wetterbeobachtungen eine wesentliche Rolle. Fiel in den Wintermonaten Regen statt Schnee, so bekamen die Rentiere danach weniger Nachwuchs als in den schneereichen Wintern.

Ähnliche Ergebnisse wurden auch mit arktischen Wühlmäusen festgestellt. Es sind die einzigen Säugetiere neben der Rentiere in dieser Landschaft. Auch hier zeigte sich das genannte Phänomen. Die Forscher gehen davon aus, dass sich aufgrund von Regen eine Eisdecke bildet, die es den Tieren verwehrt, Nahrung zu finden. Wegen der erschwerten Nahrungssuche sind die auf Spitzbergen lebenden Rentiere kleiner als ihre Artgenossen auf dem Festland.