"Runner's High" - Die Euphorie der Marathonläufer

Von Ingo Krüger
2. Mai 2012

Was bringt Tausende Menschen dazu, einen Marathonlauf zu bestreiten? Eine nicht unwichtige Rolle spielt dabei das sogenannte "Runner's High". Das "Läuferhoch" ist ein Rauschzustand beim Ausdauersport, der die körperliche Anstrengung vergessen lässt. Er tritt erst nach einer Belastungsdauer von etwa 60 Minuten auf, wenn der tote Punkt erreicht ist. Die dabei ausgelöste Euphorie entsteht durch die in intensiven Stresssituationen übliche Ausschüttung von Endorphinen im Gehirn.

US-Wissenschaftler fanden nun im Rahmen einer Studie heraus, dass die evolutionäre Entwicklung des Menschen dabei eine zentrale Rolle spielte. So hätten unsere Vorfahren als Jäger und Sammler geradezu Athleten sein müssen, so die Forscher. Entweder rannten sie ihrer Beute hinterher oder sie mussten vor ihren Fressfeinden flüchten.

Bei Test auf dem Laufband zeigte sich, dass das Laufen, im Gegensatz zum Gehen, für die Ausschüttung von Glückshormonen, Endocannabinoiden, sorgte. Ein "Walker's High" trat nicht auf. Um die Euphorie des Langstreckenläufers nachempfinden zu können, müssen Menschen jedoch über eine gewisse Fitness verfügen. Wer als unsportlicher Büromensch plötzlich anfängt zu laufen, ist schon erschöpft, bevor er von der Ausschüttung der Hormone profitieren kann.