Pilzparasit kontrolliert Ameisenverhalten

Besonderer Pilzparasit nutzt Ameisen, um sich weiter zu verbreiten

Von William Dorsainvil
8. September 2010

Die Sporen der Pilzart "Orphyocordyceps unilaterales" beeinflussen das Verhalten von Ameisen. Das hat eine Studie bewiesen, die auch herausgefunden hat, dass dieser Vorgang schon vor etwa 50 Millionen Jahren stattfand. Treffen die Sporen dieser Pilzart auf eine Ameise, wird diese mit dem Pilz infiziert und dazu gebracht in eine für den Pilz angenehme Region umzuziehen und sich dann in ein Blatt festzubeißen.

Die Ameise stirbt, der Pilz verbreitet sich

Hat die Ameise sich festgebissen, stirbt sie ganz zum Vorteil des Pilzes, denn dieser gedeiht in den folgenden Wochen zu einer Frucht mit weiteren Sporen, die sich bei optimalem Klima und Luftfeuchtigkeit perfekt verbreiten können.

Dieser Parasit nutzt die Ameisen also um sich weiterzuverbreiten und der Wettkampf zwischen dem Pilz und dem Wirt spielt somit eine wichtige Rolle in der Evolution.

Dieser Vorgang scheint auch schon vor Millionen von Jahren stattgefunden zu haben, denn man fand eben die Bissspuren, die die Ameisen beim Verbeißen in ein Blatt hinterlassen, in Darmstadt in der Grube Messel. Dadurch wird auch die Theorie bekräftigt, dass es bei Darmstadt vor Millionen von Jahren genauso ausgesehen hat wie in den Regenwäldern, denn dort ist dieser Pilz vorzufinden.