Gleichberechtigung oder Benachteiligung? Männer hadern mit dem modernen Rollenverständnis

Von Nicole Freialdenhoven
4. Oktober 2013

Geht es nach den deutschen Männern, ist es mit der Gleichberechtigung langsam genug: Eine Umfrage des Allensbach-Institutes ergab, dass ganze 64 Prozent der Männer der Ansicht sind, dass die vollständige Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen erreicht sei. Von diesen 64 Prozent sind wiederum 28 Prozent der Meinung, dass die Gleichberechtigung sogar schon übertrieben wird und 6 Prozent fühlen sich benachteiligt.

Zugleich gab jeder dritte Mann an, er fühlte sich mit den Anforderungen der Frauen an ihn überfordert - bei den Singles war es sogar jeder Zweite. Tatsächlich gaben 66 Prozent der Frauen an, sie wollten, dass der Mann möglichst viel Arbeit im Haushalt übernimmt und sich mit der Familie beschäftigt, während zugleich 52 Prozent der Frauen erwarten, dass der Mann erfolgreich im Beruf ist. Was sich also bei den Frauen schon schlecht vereinbaren lässt, wird trotzdem von den Männern erwartet.

Vor allem das Thema Haushalt ist nach wie vor ein großer Streitpunkt. Selbst wenn beide Partner berufstätig sind, bleibt die Hausarbeit zum größten Teil noch immer an den Frauen hängen. 81% der Männer glauben sogar, dass die Frauen Dinge wie Bügeln ohnehin besser erledigen als sie.

Befragt wurden insgesamt 947 Männer und 546 Frauen zwischen 18 und 65 Jahren im Auftrag der "Bild der Frau".