Frühe Menschheitsgeschichte - Kein Platz für Egoisten

Evolutionsforscher betonen die Wichtigkeit von Empathie und Rücksichtnahme für soziale Gruppen

Von Alexander Kirschbaum
23. Januar 2013

Egoismus ist in gewissen Maßen normal. Jeder Mensch trägt egoistische Grundzüge in sich, ein gesunder Eigensinn fördert das seelische Gleichgewicht und kann in bestimmten Bereichen des Lebens, wie im Beruf, durchaus von Vorteil sein.

Der Egoismus der Spezies Mensch

Rücksichtslose Egoisten strapazieren hingegen die Nerven ihrer Zeitgenossen und gefährden das Zusammenleben in Gemeinschaften. Die jahrelange Annahme der Sozialforschung, dass überbordender Egoismus evolutionsbiologisch gewollt ist und das Überleben der Spezies Mensch in Zeiten der Jäger und Sammler gesichert hat, steht mittlerweile immer stärker auf dem Prüfstand.

Rücksichtnahme und Empathie von Vorteil

Wissenschaftler, wie Naomi Eisenberger von der University of California, betonen die Vorteile von Mitgefühl und rücksichtsvollem Verhalten. Die Neurobiologin zeigte mit bildgebenden Verfahren, dass uneigennützige Handlungen im Gehirn mit der Ausschüttung von Glücksbotenstoffen belohnt werden. Menschen, die anderen Menschen helfen, führen ein glücklicheres Leben als Egoisten, wie andere Studien aus der Sozialfoschung nachgewiesen haben.

Kooperatives Verhalten in Gruppen

In der Anfangszeit der Menschheitsgeschichte hat sich kooperatives Verhalten für das Überleben von Gruppen ausgezahlt, und damit auch für den Einzelnen, so sind sich viele Evolutionsbiologen heute sicher. Die Aufteilung der vorhandenen Ressourcen schützte letztendlich jedes Gruppenmitglied.