Wieder einmal angelogen? So sind Lügner besser zu erkennen

Von Nicole Freialdenhoven
18. März 2013

Jeder Mensch flunkert tagtäglich. Meistens handelt es sich dabei um kleine Lügen aus Höflichkeit, weil der Gesprächspartner nicht verletzt werden soll. So wird die Frage "Macht mich dieses Kleid dick?" von jedem guten Ehemann stets mit "nein" beantwortet und die danebengegangenen Küchenexperimente mit "Es hat wunderbar geschmeckt!" gelobt. Manchmal geht es jedoch um weitaus ernstere Lügen, zum Beispiel bei der Frage nach Untreue oder nach der Schuld.

Der Psychologe John Dylan-Haynes von der Berliner Charité hält die bisher bekannten Ratschläge, einen Lügner zu ertappen, für sinnlos. So bedeutet es nicht unbedingt, dass derjenige lügt, der dem Blickkontakt nicht stand hält oder beim Sprechen blinzelt. Stattdessen sollten andere Aspekte besser beachtet werden, zum Beispiel die Plausibilität der erzählten Geschichte oder ob die Aussagen nur kurz angerissen werden und nicht weiter ausgeschmückt sind.

Verengte Pupillen und zusammengepresste Lippen deuten zudem auf Anspannung hin. Doch eindeutig sind auch diese Signale nicht, denn manche Menschen pressen ständig die Lippen zusammen und wer sich aufregt, weil er zu Unrecht einer Lüge bezichtigt wirkt, verheddert sich im Eifer des Gefechtes auch häufig in Widersprüche. Je mehr Details jemand schildern kann, umso eher wird er die Wahrheit erzählen, denn Lügnern fehlt meistens die Fantasie, ihre Geschichte detailliert auszuschmücken.