Prokrastination - Schuld am chronischen Aufschieben sind die Gene

Von Ingo Krüger
10. April 2014

Gerade Studierende kennen es: Statt für eine wichtige Klausur zu lernen, spülen sie lieber Geschirr, surfen ziellos im Internet oder füttern ihr Meerschweinchen. Schuld daran sind jedoch nicht sie selbst, sondern ihre Gene. US-Forscher haben herausgefunden, dass die Neigung zum Aufschieben vererbbar ist.

Impulsivität begünstigt Ablenkungen

Wer an Aufschieberitis, im Fachbegriff Prokrastination, leidet, tendiert zudem auch zu impulsiven Handlungen. Dies scheint zwar widersprüchlich, erklärt aber, weshalb sich manche Menschen häufig von ihrer eigentlichen Arbeit ablenken lassen.

Etwas Neues, vermeintlich auch Interessanteres, lässt sich immer finden. Studien zeigen, dass impulsive Menschen eher zum Aufschieben neigen und umgekehrt.

Neigung kan mit psychologischen Methoden behoben werden

Bei Tests mit Zwillingen bekamen die Wissenschaftler heraus, dass sowohl das Verschieben von Aufgaben als auch impulsives Handeln eine genetische Basis besitzen. Zeigte einer der beiden eine Neigung zu einem solchen Verhalten, trat es beim Bruder oder der Schwester ebenfalls auf. Beide Wesenszüge sind eng miteinander verknüpft und überlappen sich genetisch.

Es zeigte sich aber auch, dass Betroffene erhebliche Probleme haben, sich Ziele zu setzen und diese konsequent zu verfolgen. Mit gezielten psychologischen Methoden lässt sich diese tiefsitzende Neigung jedoch überwinden.