In Ohio wurden eine geistig behinderte Mutter und ihr Kind zwei Jahre lang wie Sklaven gehalten

Von Melanie Ruch
19. Juni 2013

Nachdem die amerikanische Polizei erst im Mai drei Frauen aus einem Haus in Cleveland vor ihren Peinigern gerettet hatte, die fast zehn Jahre lang dort eingesperrt waren, wurde nun ein neuer Fall von moderner Sklaverei in den USA aufgedeckt. Eine geistig behinderte Mutter und ihr Kind wurden rund zwei Jahre lang wie Sklaven in einem Haus in Ashland im US-Bundesstaat Ohio, unweit von Cleveland, wie Sklaven gehalten.

Die Frau wurde unter anderem dazu gezwungen, Garten- und Hausarbeiten sowie Besorgungen für ihre drei Peiniger, eine Frau und zwei Männer, zu erledigen. Damit sie nicht flieht, wurde sie gezwungen, ihr Kind vor laufender Kamera zu schlagen. Anschließend wurde sie damit erpresst, dass das Video der Polizei übergeben wird, falls sie nicht das tut, was man ihr sagt.

Unter anderem wurden auch Kampfhunde und Würgeschlangen als Druckmittel eingesetzt, heißt es. Für Mutter und Kind herrschten menschenunwürdige Zustände. So mussten sie unter anderem auf blankem Zementboden schlafen. Sie wurden mit Waffen bedroht, geschlagen, Essen wurde ihnen meist verweigert und auch auf die Toilette durften sie nur gelegentlich gehen.

Die Polizei wurde auf den Fall aufmerksam, als sie die Frau Ende des vergangenen Jahres beim Ladendiebstahl erwischten. Die Frau flehte die Beamten förmlich an sie ins Gefängnis zu bringen, da die Menschen, bei denen sie lebt, gemein zu ihr seien. Die Beamten wurden stutzig und forschten genauer nach. Am vergangenen Dienstag stürmten sie schließlich das Haus und befreiten Mutter und Kind.