Voraussetzungen für einen Schwerbehindertenausweis bei Diabetes

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
8. März 2013

Diabetiker können je nach Schweregrad ihrer Erkrankung und den dadurch entstehenden Folgen für ihre Lebensqualität einen Antrag auf einen Schwerbehindertenausweis stellen. Waren die Bedingungen dafür bis vor kurzem noch nicht eindeutig, so gibt es seit Ende Oktober letzten Jahres klare Regelungen, die durch das Bundessozialgericht definiert wurden.

Die Diabeteserkrankungen - egal ob Typ-1 oder Typ-2 - müssen das Leben der Patienten erheblich beeinträchtigen, damit diese einen Behindertenausweis ausgestellt bekommen. Dies lässt sich natürlich nicht pauschalisieren und ist von Fall zu Fall unterschiedlich. So können Betroffene beispielsweise kein Auto mehr fahren oder ihren Beruf nicht ordnungsgemäß durchführen.

Auch die psychischen Leiden, die durch die Zuckerkrankheit entstehen, spielen eine Rolle. Des Weiteren ist festgelegt, dass der Patient sich mindestens vier Mal täglich Insulin spritzen muss; auch die Anpassung der Menge muss selbständig festgelegt werden.

Generell gilt: der Grad der Behinderung muss mindestens 50 von 100 aufweisen. Um einen Ausweis zu erhalten, sollte ein Tagebuch geführt werden, in dem die Insulintherapie, auftretende Probleme, Arztbesuche und Atteste aufgelistet sind. Je genauer die Angaben, desto wahrscheinlicher ist es, dass man einen Ausweis erhält. Die Vorteile bei Genehmigung liegen zum Beispiel im Zusatzurlaub oder dem Schutz vor Kündigung. Der Antrag auf einen Schwerbehindertenausweis kann kostenfrei beim Versorgungsamt gestellt werden.