Mit einem "Persönlichen Budget" lösen sich Behinderte besser aus Abhängigkeiten

Behinderte, die das "Persönliche Budget" in Anspruch genommen haben, sind zufrieden

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
3. Februar 2009

Nicht immer treffen die Leistungen von Sozialhilfeträgern, Unfall-, Renten- und Krankenversicherung oder von der Bundesagentur für Arbeit den wirklichen Bedarf behinderter oder chronisch kranker Menschen.

Trauen diese sich zu, die nötige Hilfe selbst besser zu organisieren, können sie statt der üblichen Erstattung ein "Persönliches Budget" beantragen. Seit 2008 besteht sogar ein Rechtsanspruch darauf. "Wer Hilfe benötigt, soll selbst darüber bestimmen können, was er konkret braucht", beschreibt Juliane Meinhold vom Kompetenzzentrum Persönliches Budget den Grundgedanken in der "Apotheken Umschau".

Statt etwa einen Rollstuhl direkt von der Unfallkasse zu beziehen, könnte ein Budgetnehmer sich mit einem ausbezahlten Betrag selbst ein Spezialmodell besorgen. Auch die Bezahlung eines selbst gesuchten Helfers für die persönliche Betreuung ist möglich. Der Erfolg hänge oft stark von der Initiative und Hartnäckigkeit des Antragstellers ab, betont Juliane Meinhold.

Selbst die Reaktion "So etwas kennen wir nicht", begegne manchem Antragsteller bei den Institutionen, die diese Hilfe leisten müssen. Auch gebe es keine bundeseinheitlichen Richtlinien, so dass oft um die Beträge gefeilscht werden müsse.

Positive Resonanz

Meinhold sieht darin auch eine Chance: "Was von öffentlicher Seite nicht geregelt ist, lässt sich verhandeln." Die meisten, die bisher das Persönliche Budget in Anspruch genommen haben, sind übrigens zufrieden. Mehr als 90 Prozent haben in einer Befragung gesagt, sie würden sich wieder dafür entscheiden.