Umgang mit Behinderten: Neue Online-Portale wollen Hemmschwellen abbauen

Von Nicole Freialdenhoven
12. September 2013

Viele Menschen fühlen sich im Umgang mit Behinderten unsicher: Sie möchten ihnen gerne helfen, aber andererseits auch nicht zu mitleidig wirken und dem Betroffenen seine Selbständigkeit lassen. Immer mehr Portale im Internet setzen sich nun für einen unverkrampften Umgang mit Behinderungen ein und ermöglichen gesunden Menschen, sich in die Welt der Behinderten einzufühlen.

Der Verein Best Buddies, der schon 1989 in den USA gegründet wurde, vermittelt zum Beispiel Kontakte zwischen geistig Behinderten und Nicht-Behinderten, die sich mindestens zweimal im Monat treffen und die soziale Integration verbessern und Vorurteile abbauen will.

Auch Journalisten sollen dazu beitragen, dass Behinderte nicht mehr nur über ihr Handicap wahrgenommen werden: Die Seite www.leidmedien.de will erreichen, dass negativ angehauchte Formulierungen wie "an den Rollstuhl gefesselt" in Zukunft weniger benutzt werden.

Gerade Rollstuhlfahrer leiden noch immer unter mangelnder Barrierefreiheit in der Öffentlichkeit. Für sie entwickelte der Berliner Raul Krauthausen die "Wheelmap", die mit roten, gelben und grünen Ampeln die Zugänglichkeit öffentlicher Einrichtungen, Kinos oder Restaurants für Rollstühle anzeigt. Mit der Berichterstattung über Behinderte im Allgemeinen beschäftigt sich dagegen der Blog "Behindertenparkplatz" der Rollstuhlfahrerin und Journalistin Christiane Link.