Sonne und Geld machen nicht glücklich - Auswanderer leiden unter Verlust der sozialen Bindungen

Von Dörte Rösler
29. April 2014

Sonnenschein und gutes Einkommen erzielen nicht immer die erhoffte Wirkung. Laut einer Studie der Uni Leicester sind Auswanderer im Süden sogar unglücklicher als die Daheimgebliebenen. Wer vor dem miesen Wetter in Deutschland ans Mittelmeer flüchtet, leidet vor allem unter dem Verlust der sozialen Beziehungen.

Studie zum Auswandern der Universität Leicester

Wirklich repräsentativ sind die Zahlen der britischen Forscher zwar nicht, neben den Daten von 56.000 Nordeuropäern befragten sie nur 300 Auswanderer, die sich im Süden niedergelassen hatten. Aber sie bestätigen die psychologische Erkenntnis, das Geld und Sonne allein nicht glücklich machen.

Auf einer Wohlfühl-Skala von eins bis zehn landeten die Wetterflüchtlinge im Schnitt bei 7,3. Die Standorttreuen kamen auf 7,5 Punkte. Faktoren wie Alter, Geschlecht und Gesundheit wurden herausgerechnet. In punkto Einkommen zeigte sich, dass die Auswanderer im Schnitt mehr verdienten als die einheimische Durchschnittsbevölkerung.

Beliebte Länder für die Auswanderung

Die beliebtesten Länder für deutsche Migranten waren 2012 die Schweiz (20.862 Personen) und die USA (12.803), dicht gefolgt von Österreich (11.022). Das statistische Bundesamt verzeichnet aber eine zunehmende Zahl an Rückkehrern. Aus Spanien kehren sogar mehr Menschen heim (7.773) als dorthin auswandern (5.997).