Studien über Aussehen und Charakter zeigen: Schönheit kommt wirklich von Innen

Das Schönheitsempfinden kann sogar nachträglich revidiert werden, wenn man den Charakter kennt

Von Cornelia Scherpe
4. Dezember 2014

Fast jeder kennt den Ausspruch, dass wahre Schönheit aus dem Inneren kommt. Böse Zungen unterstellen aber gerade den Männern, dass ihnen Äußerlichkeiten viel wichtiger sind. Ein Blick in unsere moderne Zeit lässt viele am Wert des Charakters zweifeln. Inzwischen stehen nicht nur Models hoch im Kurs, sondern es werden sogar Fotos fürs Familienalbum am PC nachbearbeitet.

Sind wir also doch nur noch auf das Aussehen aus? Nein. Forscher beruhigen uns mit aktuellen Studienergebnissen, die den Charakter als wichtiges Schönheitsmerkmal zeigen.

Die Studie mit 2.000 Männern

2.000 Männer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und bekamen Fotos von Frauen gezeigt. In einer Gruppe zeigte man alleinig die Bilder, in der zweiten Gruppe erhielten die Männer zu jedem Bild einen fiktiven Steckbrief.

Offenheit und emotionale Stabilität wirken attraktiv

Das Ergebnis war überdeutlich: Frauen, denen positive Eigenschaften wie emotionale Stabilität oder Offenheit zugeschrieben wurden, waren für die Männer auffallend oft attraktiver. Die Probanden mit diesen Informationen bewerteten auch dann ein Foto als attraktiv, wenn der Körper weniger dem Schönheitsideal entsprach.

In der Gegengruppe ohne Steckbrief waren die Männer dagegen deutlich strenger beim Bewerten des Aussehens.

Wenn keine weiteren Informationen vorliegen wird nur das Aussehen beurteilt

Eine andere Studie zeigt, dass sogar nachträglich das Schönheitsempfinden umgeschrieben werden kann, wenn man Charaktereigenschaften eines Menschen kennenlernt. Im Versuch sollte das Aussehen auf Fotos auf einer Skala (1-10) bewertet werden. In einer Pause wurden die Probanden abgelenkt und bekamen anschließend die gleichen Fotos gezeigt, nun jedoch mit Beschreibungstext. Erneut wurden die Bilder auf der Skala eingeordnet. Fotos mit positiven Charakterbeschreibungen erhielten nun im Schnitt gleich vier Punkte mehr, Bilder mit negativem Text vier Punkte weniger.

Das Wissen um den Charakter beeinflusst also stark, wen wir schön finden. Fehlt dieses Hintergrundwissen, muss zwangsläufig zunächst das Aussehen herhalten.

Eine weitere Studie zeigt in diesem Zusammenhang aber auch, dass lächelnde Menschen attraktiver wirken als Menschen mit neutralem Blick; auch dann, wenn die Neutralen ausgeprägtere Schönheitsmerkmale haben.