Schönheit löst Glücksgefühle aus: Chemische Blockade senkt Attraktivitätsempfinden

Von Nicole Freialdenhoven
17. Februar 2014

Wer sich von einem paradiesischen Palmenstrand oder dem Anblick einer besonders schönen Frau in einen Glücksrausch versetzt fühlt, ist nicht allein: Schönheit wirkt auf den menschlichen Geist wie eine Droge und verführt das Gehirn dazu, körpereigene Opioide auszuschütten. Diese chemischen Verwandten der bekannten Droge Opium sorgen für ein Wohlgefühl und verlangen auf Dauer nach einer immer höheren Dosis Schönheit um dieses Wohlgefühl zu erhalten.

Mediziner fanden nun in einem Experiment heraus, dass sich diese Reaktion auch auf chemischem Weg verhindern lässt. Dazu teilten sie 30 männliche Versuchsteilnehmer in drei Gruppen ein, von denen eine ein Opioid erhielt, eine Gruppe Naltrexon und eine Vergleichsgruppe ein Placebo. Die Versuchsteilnehmer bekamen dann auf Bildschirmen Frauengesichter angezeigt, die sie nach ihrer Schönheit auf einer Skala bewerten sollten.

Die Männer, die zuvor das Opioid erhalten hatten, bewerteten die schönen Frauen dabei noch schöner und klickten die weniger schönen Frauen möglichst schnell weg. Die Männer, die dagegen Naltrexon - einen Stoff, der die Rezeptoren für Opioide im Körper gezielt blockiert - erhalten hatten, beurteilten selbst die schönsten Frauen als weniger attraktiv. Frauen, die ihre Männer dabei ertappen, ständig schönen Frauen nachzuschauen, könnten diese also in Zukunft möglicherweise mit Opioidblockern außer Gefecht setzen.