Macht Armut krank? Studie befragt Kinder in Deutschland zu Ernährung und Gesundheit

Von Laura Busch
20. September 2010

Das Forschungsinstitut "iconkids & youth" hat insgesamt 700 Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren zu Aspekten ihres täglichen Lebens befragt. Die Umfrage förderte teilweise Erschreckendes zutage. So gaben 16 Prozent der Kinder, die in sozial schlechter gestellten Verhältnissen leben, an, oft krank zu sein. Bei den sozial höher gestellten Jungen und Mädchen waren es nur 12 Prozent. Bei den chronischen Krankheiten ist das Missverhältnis ebenfalls vorhanden. "Kinder in diesem Alter sind normalerweise kerngesund. Bei sozial Schwachen wird allerdings häufiger zu Hause im Beisein der Kinder geraucht, sodass sie anfälliger für Atemwegsinfekte sind", so Wolfram Hartmann.

Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte betreute die Umfrage mit. Auch bei der Ernährung gibt es Differenzen. Kinder aus sozial schwachen Familien essen beispielsweise deutlich mehr Süßigkeiten. 25 Prozent der Jungen und Mädchen gaben an, sich etwas zu dick zu fühlen. Bei den Kindern aus finanzstärkeren Familien waren es nur 15 Prozent.