Finanzkrise hinterlässt europaweit Spuren: Immer mehr Kinder leben in Armut

In 41 Industrieländern ist die Kinderarmut seit Beginn der Finanzkrise angestiegen

Von Nicole Freialdenhoven
30. Oktober 2014

In 41 wohlhabenden Industrieländern ist die Zahl der in Armut lebenden Kindern seit Beginn der Finanzkrise um 2,6 Millionen gestiegen. Besonders betroffen sind dabei die südeuropäischen Länder:

Diese Zahlen stammen aus der in dieser Woche veröffentlichen Studie "Kinder der Rezession" des UN-Kinderhilfswerkes UNICEF.

Allerdings ist dies nur eine Seite der Medaille: In 18 Staaten ist die Kinderarmut sogar zurückgegangen, teilweise um bis zu 30 Prozent. Deutschland erfuhr einen vergleichsweise geringen Rückgang von 1,3 Prozent.

Besonders betroffene Länder

Zu den Verlierern, in denen die Kinderarmut stark anstieg, gehörten jedoch nicht nur südeuropäische Länder, sondern auch wohlhabende Nationen wie Luxemburg und Island, wo sich das seit dem Zusammenbruch der isländischen Banken sehr verteuert hat.

Am Schlimmsten traf es jedoch Griechenland: Hier wurde das mittlere Einkommen von Haushalten mit Kindern um vierzehn Jahre auf den Stand von 1998 zurückgeworfen, während vieles teurer geworden ist. Spanien, Irland und Luxemburg wurden um zehn Jahre zurückgeworfen, so die Statistik.

Jugendliche finden kaum noch Arbeitsplätze

Doch nicht nur Kinder litten nach wie vor unter der Rezession: Bei Jugendlichen bis 25 Jahren ist die Zahl der Arbeitslosen in drei Viertel der 41 untersuchten Nationen gestiegen. Viele finden weder eine Arbeitsstelle noch einen Studienplatz. UNICEF fordert einen verstärkten Kampf gegen Kinderarmut und Jugendarbeitslosigkeit in ganz Europa.