Indien quält die ärmsten der Armen

Von Anna Miller
5. Juni 2014

Wer in Indien arm ist, hat wirklich nichts zu lachen. Rund 17% der Bevölkerung werden zu de Dalits gezählt. Es sind die ärmsten der Armen, um die sich niemand kümmert und deren Leben auch nichts wert ist. Sie werden gerne als die "Unberührbaren" bezeichnet, leben ohne Strom, haben keine Rechte und müssen hungern. Aufgrund ihrer miserablen Lebensweise werden sie gerne das Opfer von Vergewaltigungen.

Suche nach vergewaltigten Mädchen erst nach Aufruhr in der Bevölkerung

Vor rund einer Woche wurden in einem indischen Dorf zwei Mädchen vergewaltigt und an einem Baum aufgehangen. Sie gehörten zu den Dalits, der ärmsten Schicht in Indien. Da man sich um diese Menschen nicht kümmern mag, wurden zuerst auch keine Suchmaßnahmen nach den Mädchen eingeleitet. Erst als der Druck aus der Bevölkerung zu hoch wurde, kümmerte sich die Polizei. Zu spät. Denn die Mädchen waren da bereits tot.

Nun ist eine neue Diskussion um die vielen Vergewaltigungen und der Stand der Frauen in Indien entfacht. Viele Politiker eilen in das kleine Dorf Uttar Pradesh, in dem es zu dem unfassbaren Übergriff gekommen ist. Doch sie kümmern sich weniger um die Familien der Opfer und schauen sich lieber den Baum an, an dem die beiden Mädchen ihren Tod fanden.

Opfer sind sich ihrer Rechte nicht bewusst

Viele Opfer von Gewalttaten kennen ihre Rechte nicht. Sie haben Angst, dass sie bei einer Anzeige nicht erhört werden oder man ihnen keinen Glauben schenkt. Zudem müssen Mädchen nach einer Vergewaltigung befürchten, dass sie nicht mehr heiraten können und von ihren Familien verstoßen werden. Deshalb schweigen sie lieber und hoffen, dass dies nie wieder passieren wird.