Wenig Einkommen ebnet Diabetes und Übergewicht den Weg

Von Cornelia Scherpe
11. März 2014

Diverse Untersuchungen aus Großbritannien haben bereits gezeigt, dass Menschen aus armen Wohngebieten sehr viel häufiger mit Diabetes und krankhaftem Übergewicht (Adipositas) zu kämpfen haben.

Die Studien lassen sich dort gut durchführen, da in Großbritannien noch aus Tradition die Wohngegenden strikt nach dem Einkommen getrennt sind. Doch auch in Deutschland gibt es Orte, an denen vor allen Dingen Menschen aus der einkommensschwachen Schicht leben und daher führten Münchener Forscher nun auch hierzulande eine solche Studie durch.

Welche Gegenden Deutschlands fallen unter das Ergebnis?

Dabei kamen sie auch für die Menschen hierzulande auf ein vergleichbares Risikoprofil. Für die Erhebung wurden insgesamt sieben soziale Faktoren berücksichtigt: Neben dem Einkommen an sich stand der Faktor der Beschäftigungsart, das Bildungsniveau und die kommunalen Einnahmen.

Ferner achtete man auf das Sozialkapital der Region, auf die Umwelt und auf die allgemeine Sicherheit des Wohnortes. Alle Faktoren zusammen ergeben den sozioökonomischen Stand der Region. Die Wohngegenden, die dabei als "benachteiligt" bezeichnet werden müssen, befinden sich vor allen Dingen in den neuen Bundesländern und im Ruhrgebiet.

Am besten geht es dagegen den Menschen im Süden und im Norden Deutschlands. Um nun das Risiko für Adipositas und Diabetes einschätzen zu können, wurden insgesamt 33.000 Menschen aus den verschiedenen Wohnregionen befragt. Dabei zeigte sich, dass das Risiko für beide Krankheiten tatsächlich bei den sozioökonomischen schlecht gestellten Regionen am höchsten ist.

Inwiefern ist das Risiko erhöht?

Setzt man die am stärksten benachteiligten den besonders gut gestellten Wohnorten gegenüber, so liegt das Risiko für Adipositas bei 16,9 versus 13,7 Prozent. Auch Diabetes tritt in den "armen" Gegenden mit 8,6 Prozent versus 5,8 Prozent deutlich häufiger auf.

Dabei war für die Forscher besonders interessant, dass es offenbar die Frauen sind, die unter der schlechteren sozialen Stellung leiden und daher schneller als Männer an beiden Leiden erkranken.