Als Erwachsener Hilfe beim Lesen und Schreiben lernen finden

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
12. November 2013

Unter funktionalem Analphabetismus versteht man eine Lese- und Schreibschwäche, bei der Betroffene nur bedingt einzelne Buchstaben oder Wörter entziffern können. Lange Texte bereiten Schwierigkeiten und können in den meisten Fällen nicht gelesen und verstanden werden. Statistiken zufolge sind deutschlandweit siebeneinhalb Menschen von dieser Form des Analphabetismus betroffen. Im Vergleich zum reinen Analphabetismus haben Betroffene Lesen und Schreiben in der Schule gelernt, dies jedoch danach vermieden.

Bis funktionale Analphabeten sich professionelle Hilfe suchen, vergeht häufig eine Menge Zeit. Oftmals fällt es Außenstehenden nicht auf, dass sie Probleme mit dem Verständnis längerer Texte haben, sie wählen Berufe, bei denen diese Fähigkeit keine wichtige Rolle spielt. Wer in einer Partnerschaft lebt, holt sich Unterstützung von Frau oder Ehemann und somit kommt man auch dann noch irgendwie klar.

Die richtige Unterstützung finden

Wer glaubt, ein Familienmitglied oder Freund hat Probleme mit dem Lesen, sollte sich zuvor bei einer Beratungsstelle über die möglichen Formen dieser Schwäche informieren, bevor der den Betroffenen damit konfrontiert. Dies sollte zudem sehr schonend ablaufen, man sollte demjenigen Zeit geben, sich selbst zu öffnen.

Funktionale Analphabeten finden mittlerweile in nahezu jeder Stadt Möglichkeiten, sich helfen zu lassen. Beliebt sind dabei zum Beispiel Kurse an der Volkshochschule. Mehr und mehr kann dann auf alltägliche kleine Hilfen wie etwa Spickzettel verzichtet werden. Auf Dauer steigt damit nicht nur die Fähigkeit, wieder lesen zu können, sondern auch das Selbstwertgefühl und damit die Lebensqualität.