Spanier und Italiener vermögender als Deutsche?

Von Ingo Krüger
25. März 2013

Eine aktuelle Studie der Deutschen Bundesbank belegt, dass das Privatvermögen in spanischen und italienischen Haushalten höher ist als in Deutschland. So verfügen die Haushalte in Spanien nach Angaben der Bundesbank über durchschnittlich 178 300 Euro, in Italien über 163 900 Euro und in Frankreich über 113 500 Euro, in Deutschland aber lediglich über ein Nettovermögen von 51 400 Euro.

Die Unterschiede entstehen vor allem dadurch, dass es gerade in Südeuropa zahlreiche Hausbesitzer gibt, während in Deutschland viele Menschen zur Miete wohnen. Außerdem ist in diesen Ländern die soziale Absicherung geringer, sodass dort Privatpersonen stärker sparen.

Kritiker monieren auch, dass sich die Situation in den Staaten schlecht miteinander vergleichen lassen. So leben etwa in deutschen Haushalten im Schnitt zwei Personen, in spanischen dagegen 2,7 Personen. Das bedeutet, dass sich das Haushaltsvermögen in Deutschland auf weniger Menschen verteilt als in Spanien.

Zudem, so ein weiterer Vorwurf, seien die für die Studie verwendeten Zahlen zu alt. Die Angaben für Deutschland stammen aus dem Jahr 2010, während die für Spanien sogar aus dem Jahr 2008 sind. Die Immobilienkrise in Spanien ist folglich noch nicht berücksichtigt.