Servieren ja, trinken nein: ein Lokal in Islamabad verweigert Einheimischen Zutritt

Von Dörte Rösler
20. Dezember 2013

In islamischen Ländern ist Alkohol verpönt. Ausländer müssen sich diesen Sitten anpassen. Ein Restaurant mitten in Islamabad sorgt jedoch für Ärger. Da der Besitzer keine Drinks an Einheimische ausschenken darf, lässt er nur ausländische Gäste in sein Etablissement.

Kein Alkholausschank an Einheimische

In Pakistan ein Lokal zu betreiben, erfordert allerlei Behördengänge. Selbst wenn die erforderlichen Genehmigungen zum Ausschank von Alkohol vorliegen, muss der Betreiber pakistanische Staatsbürger von Hochprozentigem fernhalten. Dabei ist das Interesse an Alkohol groß. In ihren privaten Räumen haben viele Familien aus Mittel- und Oberschicht eine gut sortierte Auswahl an Spirituosen.

Um Probleme mit den Behörden zu vermeiden, ist der französische Gastronom deshalb auf die Idee gekommen, die Tische im "La Maison" nur nach telefonischer Reservierung freizugeben. Die Anrufer müssen dazu ihre Nationalität und Passnummer angeben. Viele Pakistaner fühlen sich von diesem Vorgehen diskriminiert.

Umwandlung zum Club?

Als Ausweg aus dem Dilemma will der Betreiber sein Lokal nun in einen Club umwandeln. Zutritt haben dann nur Mitglieder - so wie es auch im abgeschirmten Botschaftsviertel üblich ist, wo ausschließlich Diplomaten und Mitarbeiter internationaler Organisationen ihren Feierabenddrink nehmen.