Sushi-Bars - Merkmale und Einrichtung sowie typische Gerichte

Sushi-Bars findet man in Deutschland immer häufiger, denn die Nachfrage ist sehr groß geworden. Sushi Bars bieten japanisches Essen vom Feinsten an und verfügen in der Regel über ein Ambiente, dass die meisten Gäste lieben und schätzen. Hier kann man etwas vom fernöstlichen Feeling mitnehmen und sich dabei angenehm entspannen. Informieren Sie sich über die Merkmale einer Sushi-Bar und über typische Gerichte.

Von Kai Zielke

Sushi-Bars: Merkmale und Einrichtung

Prinzipiell gibt es zwei Arten der Sushi-Bar, welche sich an den japanischen Vorbildern Sushi-ya und Kaiten-zushi orientiert.

Merkmale und Entstehung von Sushi

Die Sushi-Bars haben meist einen langen Tresen, in dem in Kühlbehälter der Fisch für das Sushi enthalten ist. Die Sushi-Köche sind überwiegend Japaner.

Sushi an sich ist ein japanisches Gericht, das hauptsächlich kalt gegessen wird. Es besteht aus gesäuertem Reis, überwiegend rohem Fisch und meist Nori - das ist getrockneter und gerösteter Seetang. Es wird meist in mundgroßen Stücken serviert, die optisch ansprechend auf dem Teller platziert werden.

Andere Zutaten sind, je nach Art des Sushis Gemüse und Ei. Ab und zu stehen auf der Speisekarte auch Variationen mit Fleisch, was aber von dem traditionellen Sushi abweicht.

Entstanden ist das Sushi ursprünglich als Konservierungmethode für den Fisch und dafür wurde meist Süßwasserfisch verwendet. Der Fisch wurde gesalzen und in gekochtem Reis, der als Schutzschicht diente, in Erdlöchern eingelegt. So wurden Bakterien abgehalten und es wurde verhindert, dass der Fisch fault.

Doch der Reis wurde nachher weggeworfen. In Notzeiten wurde vermutlich entdeckt, dass der Reis auch noch genießbar war und gar nicht so schlecht schmeckte und so entstand die Urform des heutigen Sushis.

So wie Sushi heute in den japanischen Bars angeboten wird, hat natürlich nichts mit dem Ursprung zu tun. Die heutige Form wurde in Tokio im 18.Jahrhundert erfunden.

Damals konnten sich immer mehr Leute den teuren frischen Meeresfisch leisten und der wurde am Hafen mit Reis angeboten. Diese Form steht heute als Nigiri auf der Speisekarte in Sushi Bars.

Später experimentierten japanische Köche neue Sushi-Variationen und das Ergebnis bekommt man heute in jeder Sushi-Bar. Die Preise sind relativ niedrig, weil das Angebot sich stetig häuft.

Das Angebot an verschiedenen Sushi ist mittlerweile gross
Das Angebot an verschiedenen Sushi ist mittlerweile gross

Die klassische Sushi-Bar (Sushi-ya)

Zum einen wäre dies die klassische Sushi-Bar, auch Sushi-ya genannt, welche ebenso wie ein gewöhnliches Restaurant oder eine normale Bar aufgebaut ist. Als Gast nimmt man dann zumeist direkt an der Theke Platz und kann daraufhin die gewünschten Sushis bestellen.

Der große Vorteil einer solch klassischen Sushi-Bar liegt dann darin, dass man dem Küchenmeister direkt bei der Zubereitung der Sushi-Kreationen zusehen kann. So wächst nicht nur die Vorfreude auf ein leckeres Essen, sondern es werden noch Eindrücke über die Besonderheiten der japanischen Küche gewonnen.

In der klassischen sushi-Bar geniesst man die Sushis an normalen Tischen oder direkt an der Bar
In der klassischen sushi-Bar geniesst man die Sushis an normalen Tischen oder direkt an der Bar

Drehendes Sushi (Kaiten-Zushi)

Die zweite Form der Sushi-Bar wird auch als Drehendes Sushi bzw. Kaiten-Zushi oder Mawari-Zushi bezeichnet und hat hierzulande noch Seltenheitswert. Bei dieser Variante der Sushi-Bar nimmt man als Gast Platz an einem Fließband, welches langsam direkt hinter einer kleinen Essfläche läuft. Dieses fließband führt dabei nicht nur in den Gästeraum, sondern auch direkt in die Küche der Sushi-Bar, wo es auch regelmäßig mit neuen Spezialitäten bestückt wird.

Nun kann man einfach damit beginnen, sich die Sushis seiner Wahl zu nehmen. Abgerechnet wird hingegen am Schluss. So kann der Kellner anhand der leeren Teller, welche mit einem kleinen Namens- und Preisschild versehen sind, sehen, wie viel bzw. zu welchem Preis gegessen wurde.

Alternativ gibt es auch noch Drehende Sushis, bei welchen zu Beginn ein Festpreis gezahlt wird. Daraufhin kann man sich an den köstlichen Spezialitäten der japanischen Küche nach Belieben satt essen.

Im Vergleich zur klassischen Barvariante werden hier vor allem die gängigen Sorten an Fisch angeboten. Die Preise sind oftmals günstiger. In diesen Sushi-Bars kann man die Speisenmenge recht genau bestimmen und wählt stets immer nur die Portionen aus, die man haben möchte.

Insgesamt kann sich der Besuch einer Sushi-Bar nur zu Beginn etwas verwirrend gestalten. Dies wäre dann bei einer Sushi-Bar mit Laufband der Fall, da eine solche Einrichtung den meisten Deutschen nicht bekannt ist. Hat man sich aber erst einmal an das System gewöhnt, dann dürfte sich schnell über die Möglichkeit gefreut werden, ganz spontan zu dem zu greifen, was einem gerade gefällt.

Sushi-Bars gehören heute zum Lifestyle
Sushi-Bars gehören heute zum Lifestyle

In der Sushi-Bar korrekt verhalten und richtig essen

Eine Sushi-Bar ist die ideale Möglichkeit, die japanische Kultur und Esstradition besser kennenzulernen. Allerdings sollte man sich bereits vor dem Besuch eines solchen Lokals grob informieren, wie man denn Sushi überhaupt richtig isst. Doch welche Verhaltensweisen und Tipps sollten beim Sushi-Essen beachtet werden, damit man die japanischen Traditionen wahrt und zudem nicht das Geschmackserlebnis schmälert?

Verwendung des Oshiboris

Zunächst einmal sollte man sich in einer Sushi-Bar nicht wundern, wenn einem ein kleines Handtuch oder Erfrischungstuch gereicht wird. Dieses soll es einem später ermöglichen, den Mund und vor allem die Hände nach dem Essen zu reinigen. Das Oshibori, wie dieses Erfrischungstuch in Japan genannt wird, kann zu Beginn des Essens einfach wie eine Serviette auf die Seite gelegt werden.

Essen mit Händen oder Stäbchen

Des Weiteren muss man sich entscheiden, ob man in der Sushi-Bar mit den Händen oder Stäbchen essen will. Die japanische Tradition sieht es eigentlich vor, dass Sushi mit den Händen gegessen wird.

Eben diese einfache Art des Verzehrs wurde in den westlichen Ländern allerdings durch das Essen mit Stäbchen ersetzt. Viele Deutsche, welche sich nur oberflächlich mit der japanischen Küche und deren Essgewohnheiten auskennen, denken deshalb, dass Sushi mit Stäbchen gegessen wird. Dies führt leider auch dazu, dass ein Essen des Sushis mit den Händen hierzulande als unzivilisiert und unangebracht empfunden wird, obwohl es die ursprüngliche Technik des Sushi Verzehrs ist.

Verwendung der Essstäbchen

Sollte man sich dazu entschließen, das Sushi mit Stäbchen zu essen, dann müssen diese natürlich auch richtig gehalten werden. Hierzu greift man ein Stäbchen im oberen Drittel und legt die Stäbchen zwischen Daumen und Zeigefinger ab. Das zweite wird dann zwischen den Kuppen des Zeigefingers und des Daumens gehalten. Das Essen mit Stäbchen ist aber äußerst gewöhnungsbedürftig, weshalb davon ausgegangen werden kann, dass das erste Essen mit diesen mehr einem Training als einem gemütlichen Restaurantbesuch gleicht.

Das Essen mit Stäbchen bedarf ein wenig Übung
Das Essen mit Stäbchen bedarf ein wenig Übung

Richtig Sushi essen

Jedes Sushi wird zudem sowohl mit einem kleinen Schälchen Wasabi als auch Sojasoße serviert. Wasabi ist grüner und äußerst scharfer Meerrettich, welchen man vor dem Verzehr unter die Sojasoße mischen kann.

Beim Essen des Sushis selbst sollte noch darauf geachtet werden, dass Sushi eigentlich nicht abgebissen wird. Stattdessen sollten die mundgerechten Stücke mit einem Bissen gegessen werden. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, nur die Fischseite des Sushi in die Sojasoße einzutunken. Macht man das Ganze wiederum mit der Reisseite, dann kann es sein, dass der Reis abbröckelt oder sehr viel Sojasoße aufsaugt, die dann den gesamten Geschmack des Sushis überdeckt.

Typische Gerichte

In der Sushi-Bar gibt es einige Gerichte, die man unbedingt probieren sollte.

Klassiker einer Sushi-Bar

Die Auswahl an Sushis ist gross
Die Auswahl an Sushis ist gross

Der Besuch einer Sushi-Bar ist ein kulinarisches Erlebnis. So locken hier zahlreiche Spezialitäten der japanischen Küche, welche die verschiedensten Zutaten enthalten. Doch welche Klassiker unter den Sushi Gerichten sollte man einmal probiert haben?

Das Maki-Sushi

Eine Sushi-Spezialität, welche man auf jeden Fall einmal probiert haben sollte, ist zunächst einmal das Maki-Sushi. Hinter diesem Namen verbergen sich jene Reishäppchen, welche in Deutschland die wohl bekannteste Sushi-Variante darstellen.

Maki-Sushi kann neben diversen Gemüsesorten auch noch Meeresfrüchte oder Eier enthalten. Die Grundlage für das Maki-Sushi bildet wiederum ein Algenblatt, welches in der Sushi-Bar auch als Nori bezeichnet wird. Auf dieses wird dann zunächst der Reis, später auch die Füllung gelegt.

Abschließend wird das Ganze mit einer Bambusmatte gerollt, welche dem Maki-Sushi sein charakteristisches Aussehen verleiht und dafür sorgt, dass auch die Randpartien in Form bleiben. Hinsichtlich der Füllungen sind beim Maki-Sushi vor allem die Sorten Ebi und Ume empfehlenswert. Hierbei handelt es sich um Garnelen und Mayonnaise beziehungsweise japanische Pflaumenpaste, welche dieses Sushi zu einem kulinarischen Highlight werden lassen. Maki-Sushi ist allein schon aufgrund seiner Bekanntheit ein absolutes Muss für jeden Erstbesucher einer Sushi-Bar.

Maki-Sushi als bekannteste Variante
Maki-Sushi als bekannteste Variante

Das Gunkanmaki-Zushi

Eine weitere Spezialität, welche sich kein Freund der japanischen Küche entgehen lassen sollte, ist das Gunkanmaki-Zushi. Übersetzt heißt diese Bezeichnung soviel wie "Schlachtschiff Rollensushi", was eine Anspielung auf die Optik dieses Snacks sein soll.

Sobald man sich für das Gunkanmaki-Zushi entscheidet, bieten sich vor allem die Füllungen Ikura, Kobashira und Uni an.

  • Im Falle von Ikura handelt es sich um Lachskaviar, welcher am besten ohne Sojasoße genossen werden sollte.
  • Kobashira bezeichnet wiederum eine Füllung aus Muschelfleisch, welche diese Form besonders herzhaft macht.
  • Ein Gunkanmaki-Zushi mit der Füllung Uni enthält letztlich noch eine Seeigelpastete, welche man so wohl in keinem anderen Lokal bekommt.

Das Oshi-Sushi

Letztlich sollte man auch auf jeden Fall einmal ein Oshi-Sushi probiert haben. Dieses besteht aus einer Reisschicht, zu welcher sich marinierter Fisch und weitere frische Zutaten gesellen.

Das Ganze wird dann durch ein Auflegen von Gewichten gepresst und anschließend in mundgerechte Stücke geschnitten. Das Ergebnis ist eine Sushi-Spezialität, welche hinsichtlich des Geschmacks und der Konsistenz alles aufweist, was ein gutes Sushi ausmacht.

  • Nahaufnahme drei Happen Sushi auf Bastmatte, daneben Stäbchen

    © deepwhite - www.fotolia.de

  • Schwarze Essstäbchen mit Sushi-Rolle über einem Teller mit weiteren Sushi-Häppchen

    © neirfy - www.fotolia.de

  • Essstäbchen greifen ein Stück Sushi von einer schmalen weißen Sushi-Platte auf Holztisch

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  • Essstäbchen greifen ein Stück Sushi von einer kleinen Sushi-Platte

    © Jag_cz - www.fotolia.de

Weitere Angebote

Neben den klassischen Sushispeisen wird man in einer Sushi-Bar in den meisten Fällen auch noch ein paar weitere kleine Gerichte vorfinden, wie zum Beispiel diverse Salate oder Nudelgerichte im japanischen Stil.

Auch Desserts gibt es hier im Angebot. In welcher Form dieses - und andere typische japanische Speisen ausfallen können, lesen Sie hier.

Natürlich werden auch diverse Getränke angeboten. Neben den gängigen Varianten wie Wasser und Softdrinks finden sich sicherlich auch typische japanische Spezialitäten. Informieren Sie sich hier über beliebte japanische Getränke.

  • Kimiko Barber und Hiroki Takemura Sushi, Dorling Kindersley, 2002, ISBN 3831003823
  • Tanja Dusy Sushi-Bar: Japanischer Genuss häppchenweise: Sushi, Suppen, Salate und Spießchen, Graefe und Unzer Verlag, 2008, ISBN 3833810602

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