Veddeler Fischgaststätte - zu Tisch mit Hafenarbeitern und Kiezprominenz

Von Dörte Rösler
14. April 2014

Ob Hafenarbeiter oder Kiezgröße, Zollbeamter oder Fernsehmoderator - in der Veddeler Fischgaststätte sitzen die Gäste bunt gemischt. Das Interieur stammt noch original aus den 50er Jahren, über dem Tresen leuchtet die Astra-Reklame, und freie Plätze werden von der Wirtin nach strengem Reglement verteilt.

Optisch macht Hamburgs kultige Fischbratküche nicht viel her. Ein unauffälliger Flachbau irgendwo im Gewirr aus Schienen und Straßen am Veddeler Zollhafen. Seit Gründer Louis Matthes 1947 einen professionellen Fischbratofen hineinstellte, brummt jedoch die Küche. Schon ab elf stehen Arbeiter aus dem Hafen, vornehme Damen aus Blankenese und die Männer vom Zoll in ihren grünen Uniformen Schlange, um den wohl besten Bratfisch der Stadt zu genießen.

Das Erfolgsgeheimnis des Lokals sind die über 75 Jahre alten Rezepte - berühmt ist vor allem der gebratene Seelachs, den es in drei Portionsgrößen gibt: Baby, mittel und groß. Dazu serviert die Bedienung in weißen Kitteln Kartoffelsalat oder Pommes Frites.