McDonald's eröffnet Filiale in Paris ohne Hamburger

Besonders die Salatbars in französischen McDonalds-Filialien kommen gut an

Von Matthias Bossaller
20. Januar 2011

McDonald's ohne Hamburger? Das gibt es doch nicht! Doch, in Frankreich. Ende der 90er Jahre erlebte McDonalds dort noch eine schwere Krise. Der Bauernführer José Bové und Mitglieder einer bretonischen Unabhängigkeitsbewegung verwüsteten mehrere Filialen im Land. Für sie war die Fastfood-Kette der Inbegriff für schlechtes Essen und Globalisierung.

Auf diese Krise hat der Hamburger-Riese reagiert und mit innovativen Ideen sein Angebot geändert. Mit Erfolg: McDonalds ist mittlerweile mit über 1150 Filialen der größte Restaurantbetreiber im Land.

Anpassung an französische Essgewohnheiten

Das liegt an intelligenten Konzepten, die sich an die französischen Essgewohnheiten anpassen. Ein solches wird derzeit im westlich von Paris gelegenen Büroviertel La Défense getestet. Hier werden Salate zu erschwinglichen Preisen angeboten.

Neben klassischen Rezepten können die Kunden ihren Salat auch an einer Bar selbst zusammenstellen. Wer in der Mittagspause nur wenig Zeit hat, bestellt sein Essen per Internet vor.

Eine ähnliche Salatbar testete McDonalds bereits heimlich im Pariser Vorort Clayes-sous-Bois. Hier ging das Konzept auf - der Verkauf von Salatmenüs verdreifachte sich laut Restaurant-Managerin Isabelle Kuster. Außerdem hätten die Kunden mehr Geld für die Mahlzeiten ausgegeben als vorher.

Ein weiteres McCafé, in dem gesundes Essen und Bio-Produkte angeboten werden, gibt es in der Nähe von Paris, 20 weitere sollen folgen.

"Born in the USA, made in France"

Der amerikanische Fastfood-Konzern will mit seinen McCafés anderen Ketten wie Starbucks oder den Bio-Edelimbissen Exki und Cojean die Kundschaft abspenstig machen.

Die Erfolgsgeschichte von McDonalds in Frankreich ist eng mit Denis Hennequin verbunden, der Ende der 90er Jahre Landeschef der Schnellrestaurant-Kette war. Er setzte sich für die Innovationen ein und bestand darauf, dass beispielsweise nur noch landeseigene Produkte für das Essen in den Filialen verwendet werden. Er warb mit dem Slogan "Born in the USA, made in France" und überzeugte damit die Franzosen.