"Blattlose Widerbart" wird Orchidee des Jahres 2014

Von Heidi Albrecht
21. Oktober 2013

Während einer Tagung im thüringischen Arnstadt wurde von den Vorständen des Arbeitskreises Heimische Orchideen die Orchidee 2014 gekürt. Als Sieger ging der Exot "Blattloser Widerbart" hervor, der seinen Namen seiner blattlosen Erscheinung verdankt. An einem rund zwanzig Zentimeter Stängel wachsen keinerlei Blätter. Nur blassgelbe Blüten mit einem zart rosa Schimmer sind daran zu sehen.

Der "Blattlose Widerbart" wächst in Regionen, in denen sonst Pflanzen kaum noch existieren. Diese Orchideenart ernährt sich nicht von Chlorophyll, sondern gemeinsam mit Bodenpilzen von abgestorbenen, organischen Bodensubstanzen. Dies ermöglicht es, dass diese Orchideenart Gebiete besiedelt, wie die dunklen, tiefen Mischwälder, bis an dessen Boden kaum noch Tageslicht durchdringt.

Der "Blattlose Widerbart" ist vom Aussterben bedroht, da sich der Lebensraum zunehmend verkleinert. In Sachsen, Brandenburg oder auch in Schleswig-Holstein wurde diese Orchideenart schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Im Alpenvorland jedoch kommt sie noch des Öfteren vor. Mit dem Titel "Orchidee 2014" soll nicht nur auf die eine Pflanze aufmerksam gemacht werden, sondern auch auf den Erhalt des bedrohten Lebensraums.

Seit 1988 wir der Titel zur Orchidee des Jahres verliehen, um vor allen den gefährdeten Exemplaren der rund 60 bekannten Sorten in Deutschland mehr Aufmerksamkeit zu schenken.