Wissenschaftler bringen Moose wieder zum Wachsen, die 400 Jahre lang unter Eis waren

Von Laura Busch
3. Juni 2013

Moose sind in der Lage, sehr lange Trockenperioden unbeschadet zu überdauern. Doch wie robust die Pflanzen wirklich sind, das erstaunte jetzt selbst Wissenschaftler. Catherine La Farge hat mit ihrem Team der Universität von Alberta in Edmonton, Kanada, Pflanzen am Sverdrup Pass auf der Ellesmere-Insel untersucht.

Dort, am kanadisch-arktischen Archipel, liegt der sogenannte Teardrop-Gletscher, der sich im 20. Jahrhundert deutlich verkleinert hat. Mit seinem Rückzug kamen Pflanzen zum Vorschein, die seit Jahrhunderten unter dem Eis waren. Die Wissenschaftler hatten geglaubt, die Moose seien unter der Last des Gletschers im ewigen Eis gestorben.

Tatsächlich aber gelang es dem Team, die Pflanzen im Labor wieder zum Wachsen zu bringen. Mit der Radiokarbonmessung stellten die Forscher fest, dass diese Pflanzen eine Eiszeit von gut 400 Jahren überlebt hatten. Die Widerstandsfähigkeit rührt daher, dass die Pflanzenzellen sich in undifferenzierte Zellen umwandeln können.