Treibhauseffekt lässt Seegras im Mittelmeer verschwinden: CO2 Anstieg droht

Von Nicole Freialdenhoven
25. Mai 2012

Durch die Erwärmung der Wassertemperatur droht das Seegras im Mittelmeer bis zur Mitte des Jahrhunderts zu verschwinden. Darauf wies das spanische Forschungsinstitut Imedea auf Mallorca in diesen Tagen hin, das sich mit den Folgen des Klimawandels für das Mittelmeer beschäftigt.

Sollte dem Verschwinden des Seegrases kein Einhalt geboten werden, drohen weitreichende Konsequenzen, denn das Gras, das den Meeresboden wie ein riesiger Teppich bedeckt, bietet zahlreichen Fischen, Krebsen, Meeresschildkröten und anderen Wassertieren eine Heimat und Nahrung. Doch nicht nur die Meeresbewohner sind bedroht:

Seegras gilt als riesiger Speicher für Kohlenstoff, da es Kohlendioxid aus dem Wasser filtert und bindet. Insgesamt wurden so weltweit bis zu 20 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gespeichert - sollte nun das Seegras verschwinden, wird der gespeicherte Kohlenstoff als CO2 wieder an die Atmosphäre abgegeben und befeuert so wiederum den Klimawandel.

Aktuell werden jedes Jahr etwa 11-23 Mio. Tonnen Kohlenstoff wieder als CO2 freigesetzt, wenn die Seegrasfläche im Mittelmeer um nur 1,5 Prozent sinkt. Dies macht etwa 2 Prozent des weltweiten Treibhausgases aus. Wie das Seegrassterben zu verhindern ist, konnten die Forscher von Imedea jedoch auch nicht sagen.