Tödliche Staunässe - mit einem Protein sichern Pflanzen ihr Überleben

Von Cornelia Scherpe
2. November 2011

Pflanzen benötigen Wasser, um zu überleben. Allerdings kann zu viel Wasser dazu führen, dass sie geradezu ertrinken. Durch Staunässe oder durch eine Überschwemmung können die Pflanzen nicht mehr genügend Sauerstoff aufnehmen. Das Resultat: die Zellatmung funktioniert zunächst eingeschränkt und nach geraumer Zeit gar nicht mehr. Dies bewirkt, dass der Sauerstoff nicht mehr zur Energieproduktion verwendet werden kann. Die Pflanze erstickt.

Um sich vor diesem Tod zu schützen, können die so unscheinbaren Lebewesen aber einen Trick anwenden, wie Forscher jetzt heraus fanden. Im Inneren der Pflanzen gibt es das Protein RAP2.12. Es aktiviert im Notfall Gene, die versuchen, den Mangel an Sauerstoff auszugleichen. Es werden Reserven angezapft, damit der Stoffwechsel möglichst lang mit einem Minimum an Sauerstoff zurecht kommt.

Die Erkenntnis spielt zwar für Hobbygärtner keine Rolle, könnte aber für die Lebensmittelindustrie entscheidend werden. Immerhin zerstören Überschwemmungen regelmäßig die Ernten. Eine aktive Beeinflussung des Protein RAP2.12 könnte eventuell in Zukunft diese Ernten retten.