Evolution - Blütenpflanzen schon seit 300 Millionen Jahren diploid

Samen- und Blütenpflanzen haben sich schon viel früher verdoppelt als bisher angenommen

Von Frank Hertel
13. April 2011

Der Genforscher Yannian Jiao von der Pennsylvania State University hat in der Fachzeitschrift "Nature" seine neueste Studie vorgestellt. Sie erklärt, warum sich die Chromosomensätze von Samen- und Blütenpflanzen schon viel früher verdoppelt haben als bisher angenommen.

Vorgehensweise und Ergebnisse

Jiao verglich Blütenpflanzen wie Reis und Gurke mit Nichtblütenpflanzen wie zum Beispiel Moos. Auf diese Weise fand er mit seinem Team heraus, dass sich das Erbgut von Samenpflanzen schon vor 320 Millionen Jahren auf einen Schlag verdoppelt hat und das von Blütenpflanzen schon vor 192 bis 210 Millionen Jahren. Bisher hatte man angenommen, dass dieses Phänomen vor 150 Millionen Jahren erstmals aufgetreten sei.

Diploid - ein evolutionärer Vorteil

Viele Lebewesen, darunter auch der Mensch, haben doppelte Chromosomensätze. Sie sind diploid. Daraus entsteht ein evolutionärer Vorteil.

Der ist vor allem bei den Blütenpflanzen sichtbar. Zur Familie der Bedecktsamer, also der Blütenpflanzen, zählen 300.000 Arten. Damit ist sie die erfolgreichste Pflanze überhaupt.

Manche Arten haben sogar bis zu 12-fache Chromosomensätze. Nur die Geschlechtschromosomen gibt es überall nur in der einfachen Ausführung.