Gefährliches Heusenkraut breitet sich rasant in Norddeutschland aus und verdrängt einheimische Arten

Von Ingo Krüger
14. Juli 2014

Eine exotische Wasserpflanze breitet sich in Ostfriesland aus und vermehrt sich dort explosionsartig. Das Großblütige Heusenkraut (lat. Ludwigia grandiflora) stammt ursprünglich aus Südamerika und wurde in Deutschland erstmals in öffentlichen Teichen bei Leer entdeckt.

Heusenkraut erstickt Pflanzen und Tiere

Bislang haben Teichbesitzer die Pflanze auf heimischem Grund eingesetzt, um ihren eigenen kleinen Tümpel zu verschönern. Was aber viele nicht wissen: Das Großblütige Heusenkraut vernichtet nach und nach sämtliche anderen Pflanzen.

Es breitet sich schnell aus und verdeckt mit seinen Blättern alle übrigen Gewächse im Teich. Diese bekommen kein Sonnenlicht mehr und sterben ab. Auch Fische, Amphibien und Larven verenden.

Warum das Heusenkraut plötzlich auf öffentlichem Gelände vorkommt und woher es stammt, ist bisher noch unklar. Fachleute gehen davon aus, dass Enten aus Frankreich oder Belgien das Kraut verbreitet haben könnten.

Nun beseitigt das Bundesamt für Naturschutz das Heusenkraut. Da es jedoch nicht mit chemischen Mitteln bekämpft werden darf, fischen Bagger das Kraut aus den Gewässern. Die restlichen Pflanzenteile müssen mit der Hand entfernt werden. Anschließend werden sie getrocknet und verbrannt. Die Beseitigung muss gründlich sein, weil selbst kleinste Sprossteile zur Wiederbesiedlung führen. Schon 2013 hatte das Bundesamt für Naturschutz vor dem Heusenkraut gewarnt und prüft derzeit sogar Handelsverbote.