Die Vielfalt des Buschwindröschens - Wirkung, Anwendung und Pflegetipps

Im Volksmund wird sie auch gern "Hexenblume" genannt und in gewisser Weise liegt auf dem Buschwindröschen auch ein böser Zauber. Diese Pflanze aus der Gattung der Anemone ist auf der einen Seite sehr gesund, auf der anderen Seite aber hoch giftig. Informieren Sie sich über die Vielfalt des Buschwindröschens und holen Sie sich Tipps zur Anwendung und richtigen Pflege.

Von Cornelia Scherpe

Anbau und Pflege

Laien sollten sich daher nicht daran versuchen, die Anemone nemorosa, so der Fachausdruck für das Buschwindröschen, selbst als Heilpflanze< im Garten anzubauen. Jeder Pflanzenteil ist per se giftig, denn überall ist der Stoff Anemonol enthalten.

Bei Kontakt mit dem Saft der Pflanze kann es zu Entzündungsreaktionen kommen. Bei Hautkontakt kommt es zu Rötungen; gelangt der Saft in den Mund, leidet die Schleimhaut und beim Verschlucken sind Probleme wie Durchfall oder sogar Nierenschäden möglich.

Der Anbau als reine dekorative Pflanze im Garten ist natürlich möglich; wer jedoch (kleine) Kinder hat, sollte dementsprechend vorsichtig sein.

Standort

Bei Buschwindröschen handelt es sich um so genannte Frühjahrsgeophyten. Bevor es in Wäldern bei den Bäumen zur Laubentwicklung kommt, bewachsen sie den Boden darunter - somit breiten sie sich auch im heimischen Garten gerne dort aus, wo es schattig ist, wie etwa unter größeren Pflanzen.

Ansonsten sind sie gerne ungestört, da sie größtenteils unter der Erde wachsen. Sie benötigen zudem Platz, um sich als Blütenteppich ausbreiten zu können. Ab März kommt es zur Ausbildung der Blüten; sie werden bis zum späten Frühjahr hin stetig erneuert, bis sie sich dann wieder zurückziehen.

In seinem Umkreis sollte das Buschwindröschen Pflanzen haben, welche es in seinem Wachstum nicht beeinträchtigen. Möglich sind in diesem Zusammenhang:

  • Fingerhut - Vorsicht, hochgiftig!
  • Storchschnabel
  • Glockenblumen
  • Türkenbund
  • Wildblumenmischungen

Was die Bodenbeschaffenheit angeht, so sollte dieser zu etwa einem Fünftel aus Humus bestehen. Er muss stets gut durchgefeuchtet sein. Natürlich gehaltener Boden bietet gute Voraussetzungen.

Einpflanzen

Das Aussäen von Samen wird Anfängern nicht empfohlen. Im Gartenfachhandel kann man das Buschwindröschen als Jungpflanze erwerben. Eingepflanzt wird diese im Herbst.

Bestenfalls über Nacht, wird der Wurzelstock des Buschwindröschen gründlich gewässert. Dann wird es in einer Tiefe von etwa fünf Zentimeter in Gruppen in den Boden gesetzt.

12 bis 25 Pflanzen sind pro Quadratmeter zu empfehlen. Sind diese eingesetzt, sollten sie noch einmal gut gewässert werden.

Gießen und Düngen

Wie bereits erwähnt, mögen die Buschwindröschen einen stets feuchten Boden; ein Austrocknen würde ihnen schaden. Man muss jedoch nur während der Blütezeit auf ausreichend Feuchtigkeit sorgen; sobald sie sich zurückgezogen haben, kommen sie allein zurecht.

Gedüngt werden sollte der Boden mit einer Humusgabe; bevor des im Frühjarh zum Austrieb kommt, kann man beispielsweise Kompost dort verteilen. Ideal ist es, wenn dieser mit Sand und gehäckseltem Baumlaub gemischt wird.

Buschwindröschen als medizinische Pflanze

Nur wenn der Pflanzensaft in einem Trocknungsprozess verschwunden ist, kann man die Hexenblume als medizinische Pflanze nutzen. Durch das Trocknen wird das toxische Anemonol zu der Anemonsäure abgebaut. Da Trocken nicht gleich Trocken ist, sollte aber nur eine Fachkraft diesen Prozess durchführen.

Für Hobby-Gärtner und Heilfplanzen-Freunde bleibt die private Gewinnung im Interesse der eigenen Gesundheit tabu. Wer allerdings fertige Extrakte kauft, der kann gut von den verschiedenen Wirkungsweisen profitieren.

Anwendungsgebiete

Vor einiger Zeit wurde die Pflanze von der Homöopathie gern bei Gelenkrheumatismus und auch bei Magenentzündungen eingesetzt. Von diesen beiden Anwendungsgebieten ist man aber inzwischen weitgehend abgekommen.

Was allerdings auch heute noch anerkannt wird, ist der Umstand, dass die aus der Pflanze gewonnene Anemonsäure ein natürlicher Schmerzlinderer ist. Darüber hinaus wirkt der Stoff auch noch antibiotisch und stellt so eine natürliche Alternative zu den chemischen Medikamenten dar.

Außerdem wirkt die Anemonsäure krampflösend. Frauen mit Zyklusbeschwerden können daher besonders gut vom Buschwindröschen profitieren. Oft kommt es dabei nicht nur zu einer Besserung der Unterleibskrämpfe, auch die Intensität der Blutung nimmt ab, was viele als Erleichterung empfinden.