Einen Garten kindgerecht und kindersicher gestalten

Ein Garten kann für Kinder ein wahres Paradies sein - ideenreich angelegt, bietet er das ganze Jahr hindurch immer wieder neue Erlebnisse. Dabei spielt natürlich auch die Sicherheit eine wichtige Rolle. Bei der Gestaltung eines kindgerechten und kindersicheren Gartens gibt es einige Punkte zu beachten. Lesen Sie, wie Sie Ihren Garten für Ihren Nachwuchs interessant, aber auch sicher gestalten können.

Von Claudia Rappold

Gartengestaltung nach Kindergeschmack

Einen Garten so anzulegen, dass er sowohl Erwachsenen als auch Kindern Freude macht, ist gar nicht so einfach, denn häufig stellen die beiden Altersgruppen entgegengesetzte Ansprüche. Während erwachsene Menschen einen Gemüsegarten oder eine behagliche Sitzecke bevorzugen, möchten Kinder lieber herumtoben oder auf Bäume klettern. Mit etwas Phantasie lässt sich ein Garten jedoch kindgerecht gestalten.

Wenn man Kinder hat, ist ein Garten wirklich ein Segen. Wenn sie schon alt genug sind, können sie da auch einmal ohne Beaufsichtigung spielen.

Aber auch für kleinere Kinder bietet ein Garten viele Möglichkeiten. Natürlich dürfen dabei auch Spielgeräte nicht fehlen, wie etwa

Hierbei sollten Eltern beachten, dass sie ihre Kinder nicht überfordern - weniger ist mehr; ein Zuviel an Spielmöglichkeiten sollte also vermieden werden.

  • Kinder springen in großem Garten auf einem Trampolin

    © sonya etchison - www.fotolia.de

  • Kleines Mädchen beim Schaukeln unter blauem Himmel

    © Karen - www.fotolia.de

  • Kleines Mädchen steigt Rutsche auf Spielplatz nach oben

    © Grischa Georgiew - www.fotolia.de

  • Zwei kleine Jungen spielen in einem roten Sandkasten

    © shangarey - www.fotolia.de

Der Spielgarten

Ein Spielgarten sollte zunächst einmal über eine große Freifläche verfügen, auf welcher dann beispielsweise Ball- oder Rückschlagspiele gespielt werden können. Zudem sollten sich im Garten keine offenen Beete finden lassen, da Kinder diese beim Spielen einfach durchqueren würden.

Des Weiteren macht es in einem Spielgarten Sinn, wenn die Grundstücksgrenzen geschützt sind. Dies erreicht man beispielsweise durch Lebensbäume oder eine Hecke. Hierdurch werden die Nachbarn nicht nur weniger gestört, sondern es ist auch unwahrscheinlicher, dass Bälle und weitere Spielsachen aus dem Grundstück fliegen.

In einem Garten, der viel von Kindern genutzt wird, ist es sinnvoll, robuste Pflanzen anzubauen, die so manches aushalten. Dazu gehören zum Beispiel

  • Für die Gartenplanung sollten die Kinder, falls alt genug, unbedingt mit einbezogen werden. Auf diese Weise können die Wünsche der Kinder sowie deren Spielbedürfnisse berücksichtigt werden. Letztere können zudem abhängig vom Alter ausgemacht werden.

  • Kinder von zwei bis sechs Jahren benötigen eine ebene, geschützte Fläche, da sie sich ihre Zeit vorwiegend im Sitzen vertreiben. In der Nähe der Spielfläche sollte sich eine Sitzmöglichkeit für die Erwachsenen befinden.

  • Bei Kindern von sieben bis 11 Jahren ist der Bewegungsdrang sehr groß. Sie klettern, spielen Verstecken und bauen gerne. Platz, um sich entfalten zu können, ist daher sehr wichtig.

  • Kinder ab 12 Jahre freuen sich wiederum über einen Rückzugsort, zu dem Erwachsene keinen Zutritt haben. Auch eine Hängematte zum Lesen oder eine Sitzecke für die Freunde sind gute Möglichkeiten. Natürlich sind auch in diesem Alter freie Spielflächen willkommen, um sich beispielsweise bei verschiedene Ballspielen auszutoben.

Kinder erleben den Garten gerne das ganze Jahr über
Kinder erleben den Garten gerne das ganze Jahr über

In die Gartenarbeit mit einbeziehen

Kinder sollten in die Gartenarbeit mit einbezogen werden, denn sie wollen immer dabei sein und mithelfen. Kleine Gartengeräte, speziell für Kinder, machen den Kleinen Freude. Es gibt auch Kinder-Gartenhandschuhe und vielleicht eine Gärtnerschürze, Gartenclogs sowie einen Sonnenhut.

So ausgerüstet spielen sie Gärtner und erfreuen sich an der Arbeit. Beim

  • Gießen
  • Graben
  • Unkrautjäten und

kommen sie mit den Elementen Wasser, Luft und Erde in Berührung und erleben die Natur hautnah. Wenn Kinder richtig herangeführt werden, ist es für sie ein kleines Wunder, das Wachsen und Gedeihen zu erleben. Wenn es einen Gemüsegarten gibt, ist es ein ganz besonderes Erlebnis, zum Beispiel Karotten oder Tomaten zu ernten und frische Erdbeeren zu pflücken.

Kleine Kinder sind begeisterungsfähig und wenn eine Pflanze aus der Erde sprießt, ist es für sie etwas ganz Besonderes. Kinder, die so aufwachsen, haben auch Respekt vor der Natur und kommen selten auf die Idee, eine Pflanze auszureißen.

Die eigenen Pflänzchen sprießen zu sehen begeistert jedes Kind
Die eigenen Pflänzchen sprießen zu sehen begeistert jedes Kind

Mit Kindern gärtnern - geeignete Pflanzen

  • Ein Loch graben
  • das Pflänzchen einsetzen
  • regelmäßig gießen und
  • irgendwann Obst oder Gemüse ernten,

all dies macht Kindern riesengroßen Spaß. Wenn man viel Platz und ein Gemüsebeet im Garten hat, dann kann man den Kindern einen eigenen Bereich abstecken, in dem nur sie Pflänzchen einsetzen oder Samen säen dürfen.

Die Kinder sind dann natürlich auch für das Gießen verantwortlich. Aber auch, wenn kein Garten vorhanden ist, müssen Kinder nicht auf das Gärtnern verzichten. Es gibt auch unzählige Pflanzen, die auf dem Fensterbrett oder dem Balkon wachsen.

Kinder möchten schnell Erfolge sehen. Wenn sie also Blumenzwiebeln einpflanzen, die erst nach Monaten sprießen, so verlieren sie schnell die Lust am Gärtnern. Genauso verhält es sich mit Samen, die vielleicht erst Wochen später beginnen zu keimen. Wenn man mit Kindern gärtnern möchte, sollte man also Samen und Pflanzen kaufen, die schnell wachsen.

Kinder haben besonderen Spaß wenn sie bei der Gartenarbeit helfen dürfen
Kinder haben besonderen Spaß wenn sie bei der Gartenarbeit helfen dürfen
Gemüsepflanzen und Kräuter

Gemüse wie

Die eigenen Tomaten vom Strauch direkt in den Mund - das Highlight jedes Kindes
Die eigenen Tomaten vom Strauch direkt in den Mund - das Highlight jedes Kindes

sowie Salat und Kräuter wie Schnittlauch und Basilikum sind beispielsweise derartige schnell wachsenden Pflanzen. Familien, die nur ein Fensterbrett zur Verfügung haben, können mit ihren Kindern Kresse säen. Auch hier sind bald Erfolge zu sehen, und die selbst geerntete Kresse schmeckt den Kindern wunderbar auf dem Butterbrot.

Die frische Kresse schmeckt besonders auf dem Butterbrot
Die frische Kresse schmeckt besonders auf dem Butterbrot
Blumensamen

Aber nicht nur Kräuter und Gemüsepflanzen sind zum Gärtnern mit Kindern geeignet. Kinder lieben bunte Blumen.

Blumensamen sind also ebenfalls eine gute Wahl, wenn man den Kindern eine Freude machen möchte. Besonders beliebt bei den Kindern sind zum Beispiel die schönen gelben Sonnenblumen.

Die vielen Blüten ziehen übrigens auch Bienen und Schmetterlinge an, die die Kinder dann beobachten können. Und sicher wird kaum ein Kind widerstehen können und der Mama von den eigenen Blumen ein paar pflücken.

Obst

Natürlich sind auch Obstpflanzen für Kinder bestens geeignet. Kauft man im Frühjahr ein Erdbeerpflänzchen, so kann man je nach Sorte wenige Wochen oder Monate später meist die erste Ernte einfahren. Da ist der Stolz groß, wenn man die erste eigene Erdbeere ernten und essen darf.

Beliebt sind zudem auch Sträucher mit

Obst direkt ab den Bäumen zu pflücken ist für Kinder ein ganz besonderes Erlebnis
Obst direkt ab den Bäumen zu pflücken ist für Kinder ein ganz besonderes Erlebnis

Tiere beobachten

Im Garten gibt es noch mehr zu entdecken; er bietet vielen Tierarten einen Lebensraum. Diese Tiere können die Kinder beobachten. Vielleicht gibt es ja auch ein Vogelhäuschen oder eine Vogeltränke. Die gefiederten Freunde zu beobachten ist für Kinder eine Freude. Aber es gibt auch Schmetterlinge oder Marienkäfer zu bestaunen.

Soziale Kompetenzen fördern

Durch das Hegen und Pflegen lernen Kinder Verantwortung. So ist der Garten nicht nur ein Spielraum, sondern er fördert auch soziale Kompetenzen. So kann man dem Kind, je nach Alter, zum Beispiel die Aufgabe übertragen, sich um ein bestimmtes Beet zu kümmern.

Duftgarten anlegen

Um den Garten für die Kleinen erlebnisreich zu gestalten, kann man beispielsweise ein kleines Duftgärtchen anlegen.

bescheren zum Beispiel intensive Dufterlebnisse. Auch Küchenkräuter machen den Kleinen Freude, besonders, wenn sie sie ernten dürfen. Kinder freuen sich aber auch an dem Duft und den Farben der Blühpflanzen.

Natürlich ist ein Kind immer davon abhängig, was es vorgelebt bekommt. Sind die Erwachsenen mit Freude und Achtsamkeit dabei, wird das auch beim Kind einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Kinder riechen unglaublich gern an verschiedenen Pflanzen
Kinder riechen unglaublich gern an verschiedenen Pflanzen

Positive Kindheitserlebnisse fördern

Aber ein Garten bietet noch viel mehr Möglichkeiten. Da kann auch gegrillt und gefeiert werden. Und so macht das Kind positive Erfahrungen, die es stärken.

Von solchen Kindheitserlebnissen zehrt noch der Erwachsene und erinnert sich gerne an die Kindertage. Ein Kindergeburtstag im Garten, eine Grillparty mit vielen Freunden prägen für das ganze Leben.

Kindersicherheit im eigenen Garten

Sicherheitsaspekte, die für ein gefahrloses Spielen im Garten sorgen, umfassen mehrere Bereiche. Klettergerüste müssen stabil, Gartengeräte außer Reichweite sein. Und auch Pflanzen können mitunter zur Gefahrenquelle werden.

Stabile Spiel- und Klettermöglichkeiten

Diverse Holzbauten im Garten, auf denen Kinder herumklettern können, sind beim Nachwuchs besonders beliebt. Da sie Tag für Tag einiges aushalten müssen, ist eine stabile Konstruktion das A und O. Dies gilt für gekaufte und lediglich montierte Ware und ganz besonders auch für den Eigenbau.

Das verarbeitete Holz sollte gehobelt sein und abgerundete Ecken besitzen. So wird die Verletzungsgefahr durch Splittern und spitze Kanten schon mal minimiert. Des Weiteren müssen Schrauben und Nägel immer vollständig versenkt werden.

Natürlich sollten die Spiel- und Kletterflächen auf eine passende Traglast aufweisen. Auf Überstände in Kopfhöhe, an denen sich die Kleinen stoßen könnten, sollte möglichst verzichtet werden. Außerdem dürfen die Sprossen einer Leiter nicht zu dick und zudem rund sein; sie sollten gänzlich von Kinderhänden umfasst werden können; anderenfalls können sie sich nicht ordentlich festhalten.

Generell sollten Klettergerüste und Co. nicht übermäßig hoch sein. Doch auch bei einer niedrigeren Höhe sollte auf einen möglichst weichen Bodenbelag in unmittelbarer Umgebung geachtet werden. Dies lässt sich beispielsweise durch das Auslegen von Rindenmulch erreichen.

Steht die Konstruktion, sollten Erwachsene sie zunächst auf Stabilität und Belastbarkeit überprüfen, bevor die Kinder darauf herumklettern. Wer Spielgeräte kauft, muss schon vor dem Aufbau auf die Sicherheit achten. Sie sollten nur im Fachhandel erworben werden und das GS-Siegel (Geprüfte Sicherheit) aufweisen.

Pflanzen

Es gibt zahlreiche giftige Pflanzen, die für die Kleinen zur Gefahr werden können. Vor allem schöne Pflanzen mit bunten Farben und Früchten wirken oft verlockend.

Da kleine Kinder gerne Dinge anfassen oder sogar in den Mund nehmen, ist es besser, auf bestimmte Pflanzen wie

zu verzichten.

Für den Menschen ungenießbare Pflanzen sind zwar erst in höherer Dosierung gefährlich, rufen aber trotzdem üble Vergiftungserscheinungen wie

hervor. Kontrollieren Sie daher den Garten auf giftige Pflanzen und bringen Sie Ihren Kindern vorsorglich bei, dass nur Obst genießbar ist: Erd-, Stachel- oder Johannisbeeren können selbst die ganz Kleinen schnell erkennen. Alle anderen Früchte bezeichnen Sie als "Vogelbeeren".

Dünger und Gartengeräte

Ebenfalls zu empfehlen ist ein sparsamer Umgang mit Schädlingsbekämpfungsmitteln sowie chemischen Düngemitteln. Auch die verschiedenen Gartengeräte, die man für die Arbeit im Garten braucht, sollten stets gut verwahrt werden, denn Gartenscheren, Spaten oder Rechen können für unbeaufsichtigte Kinder eine Gefahr darstellen. Möchte das Kind bei der Gartenarbeit mithelfen, kann man ihm aus dem Spielwarengeschäft kindgerechte Gärtnersets besorgen.

Sandkisten und Baumhäuser

Da kleine Kinder gerne buddeln oder mit Sand spielen, empfiehlt es sich, eine Sandkiste aufzustellen. Diese sollte nahe genug am Haus platziert werden, damit man das Kind im Auge behalten kann. Außerdem sollte die Sandkiste genügend Platz für mehrere Kinder haben und sich abdecken lassen, um sie vor den Ausscheidungen von Tieren zu schützen.

Auf einen offenen Gartenteich, der für ein Kleinkind zur Gefahr werden könnte, sollte man dagegen lieber verzichten. Für größere Kinder, die sich nicht mehr so gerne beobachten lassen, können eine extra Gartenecke oder ein Baumhaus angelegt werden.