Gefährliche Pestizide: WHO sieht bei fünf Stoffen erhöhte Krebsgefahr

Wenn sich die Gefahr für Schädlinge auf die Gesundheit des Menschen ausbreitet

Von Cornelia Scherpe
25. März 2015

Pestizide sind weltweit im Einsatz, um angebaute Lebensmittel von Schädlingen zu befreien, Wohnräume sauber zu halten und Krankheiten zu behandeln. Die Gefährdung des Menschen soll dabei so gering wie möglich gehalten werden, was jedoch oft gar nicht so einfach ist.

Nun hat die IARC, die "Internationale Agentur für Krebsforschung" einen Bericht der WHO veröffentlicht, der vielen Menschen zu denken gibt. Die Weltgesundheitsorganisation hatte im Zuge einer Studie verschiedene Pestizide genauer unter die Lupe genommen und spricht für fünf eine Krebswarnung aus. Dabei handelt es sich um Wirkstoffe, die größtenteils noch immer im Einsatz sind.

Krebserregende Stoffe und Mittel

  • Der Wirkstoff "Glyphosat",
  • der Stoff "Diazinon" und
  • das Mittel "Malathion"

sind laut Einschätzung der WHO mit hoher Wahrscheinlichkeit krebserregend. Das bedeutet, dass im Tierversuch eindeutig nachgewiesen werden konnte, dass die Substanzen bei Labortieren Krebs auslösen und es ferner Hinweise gibt, dass auch Menschen durch den Kontakt Krebs bekommen haben.

Die beiden anderen Pestizide - "Parathion" und "Tetrachlorvinphos" - bekamen die Bewertung, dass sie möglicherweise eine Krebsgefahr mit sich bringen. Hier gab es bedenkliche Ergebnisse in Tierversuchen, jedoch (noch) keine Daten von Menschen.

Glyphosat, Tetrachlorvinphos und Malathion

Als besonders bedeutend gilt in medizinischen Kreisen die neue Risikoeinschätzung von "Glyphosat". Dieses Pestizid ist immerhin schon seit 1973 im Einsatz und da es kein Patent mehr auf den Wirkstoff gibt, haben viele Hersteller das Mittel für ihre Produkte genutzt. Schätzungsweise gibt es heute 750 Produkte, die mit Glyphosat arbeiten und das nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in Forstbetrieben und städtischen Wohnungen.

Das Mittel "Malathion" kommt sogar unmittelbar mit Menschen in Kontakt, da es als Wirkstoff gegen Kopfläuse in Medikamenten vorhanden ist.

Tetrachlorvinphos ist dagegen seit 2003 in der EU und auch in den USA verboten und findet keine Anwendung mehr. Die übrigen beiden Pestizide kommen nur noch selten zum Einsatz, sind jedoch aus der Landwirtschaft noch nicht ganz verschwunden.