Tödliche Gefahr für Kastanien durch Krankheitsbakterien

Von Jutta Baur
3. Juni 2014

Zuerst entstehen Risse in der Borke, dann dringen Pilze ein. Nur kurze Zeit später beginnt der Baum zu faulen. Was bisher besonders nahe der niederländischen Grenze aufgetreten ist, stellen die Landschaftsgärtner inzwischen auch im Osten Deutschlands fest.

Bakterien der Sorte Pseudomonas syringae pv. aesculi haben zugeschlagen. Für den Baum bedeutet das ein Todesurteil. Damit seine absterbenden Äste keine Menschen schädigen, muss er gefällt werden. Bisher gibt es kein Mittel, um die Kastanien zu retten.

Bereits seit 2007 ist der Erreger in Deutschland bekannt. Er scheint sich von Holland her verbreitet zu haben. Eine Expertin der nordrheinwestfälischen Landwirtschaftskammer bestätigt, dass sich der Keim mittlerweile über die gesamte Republik verbreitet hat.

Baumsterben in Düsseldorf und Krefeld

Viele alte Alleen sind vom Baumsterben betroffen. So klaffen beispielsweise in den Kastanienreihen am Schloss Heltorf in Düsseldorf erste Lücken. Da Kastanien typische Parkbäume sind, fallen fehlende Gehölze dort am ehesten auf.

Schlimm ist die Situation auch in Krefeld. Dort mussten schon 454 Kastanien abgeholzt werden, weil sie die bekannten Symptome zeigten. Für das örtliche Gartenamt ist klar, dass keine neuen Bäume dieser Art gesetzt werden. Die Gefahr ist einfach zu groß, dass auch sie der Krankheit zum Opfer fallen.

Für den Menschen gibt es keinen Anlass zur Sorge. Das Bakterium ist nicht auf ihn übertragbar. Wie sich jedoch die Bäume untereinander infizieren ist nicht restlos geklärt. Dass Insekten oder Vögel eine Rolle spielen ist möglich. Wahrscheinlicher jedoch ist eine Ansteckung durch den Wind.